Weitere Tote in Ägypten

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In der Provinz Gharbia im Norden Ägyptens ist ein Demonstrant gestern bei Zusammenstössen mit den Bullen getötet worden. Er wurde von einem schnell fahrenden Auto umgefahren, die genauen Hintergründe sind noch nicht bekannt. Auch in anderen Städten des Nildelta kam es zu riots, so in Mahalla und Tanta, der Geburtsstadt von Mohamed El-Gendy, der vor kurzen in einer Bullenwache zu Tode gefoltert wurde.


Hier wurde im Anschluss an einen Gedenkmarsch für Mohamed El-Gendy versucht, eine Bullenwache zu stürmen.
In Mahalla war erneut der örtliche Regierungssitz das Ziel militanter Angriffe.

 

In Kairo kam es zu Kämpfen vor dem Al-Qubba  Palast, in dem ein Teil der Admistration von Präsident Mursi untergebacht ist. Molotovs flogen auf den Palast, die Bullen antworteten mit CN und dem Einsatz von Wasserwerfern, nahmen dutzende Aktivisten fest.

 

Auch in den Provinzen  Beni-Suef  und Al-Daqahliya sowie in Giza kam es zu Kämpfen mit den Bullen.

 

In Port Said starb gestern Mohamed El-Nahas, der bei den Kämpfen im letzten Monat in Port Said einen Durchschuss im linken Auge durch eine Bullenkugel erlitten hatte und seitdem im kritischen Zustand war und in einem Militärkrankenhaus behandelt wurde.
Ein Trauerzug für ihn wird heute in Port Said stattfinden.

 

Nachdem es schon häufiger Berichte über illegale "Festnahmen" von Aktivisten durch Mitglieder der Milizen der Moslembrüder gegeben hatte, wurde jetzt bekannt, dass Ibrahim Hanafi, führendes Mitglied der "Bewegung für einen friedlichen Wandel", in der Provinz Sharqiya für mehrere Tage durch Angehörige der Moslembrüder verschleppt und dann gefoltert wurde.
Er wurde mit heissen Wasser übergossen und geschlagen und als "Warnung an alle" nackt in einem Vorort auf die Strasse geworfen.

 

Die Islamisten mobilisierten  gestern mehrere tausend Menschen vor die Uni in Kairo, erneut waren  viele Teilnehmer der Kundgebung aus der Provinz herangekarrt worden. 

 

In der Provinz Beni Suef wurde gestern ein Mann von den Bullen zu Tode geprügelt.
Sie hatten ihn festgenommen, weil sie ihn verdächtigten, für den Tod eines Bullen verantwortlich zu sein, der bei einem Einsatz während einer Familienstreitigkeit erschossen worden war.
Sie hatten  ihn in einem Minibus zur Beisetzung der getöteten Bullens gefahren und dann am Rande des Begräbnisses im Beisein von hohen Polizeioffizieren getötet.