Rechtsextreme zeigen sich offen in Freiburg

Erstveröffentlicht: 
23.05.2009

Zum zweiten Mal in drei Tagen haben sich Mitglieder der rechtsextremen Szene offen in Freiburg gezeigt. Am Dreisamufer trafen sie auf linksgerichtet Gruppen. Die Situation war brenzlig.

 

Am späten Freitagabend drohte am Dreisamufer ein Zusammentreffen mit den in Freiburg traditionell starken linksgerichteten Gruppen. Die Situation war brenzlig und die Lage vorübergehend sehr angespannt. Die alarmierte Polizei brauchte eine längere Zeit, um zusätzliche Kräfte zusammen zu ziehen. Dann konnten die beiden Parteien von einander getrennt gehalten werden. Rund 20 Männer und Frauen, die offenbar der rechten Szene zugeordnet werden, wurden abtransportiert. Eine Straftat werde ihnen aber nicht vorgeworfen, sagte der Einsatzleiter der Polizei noch an Ort und Stelle.

 

Die 20-köpfige Gruppe hatte sich am Freitagabend am Dreisamufer unter der Kronenbrücke getroffen, samt mobiler Musikanlage. Nach Augenzeugenberichten gehörten zu den Feiernden auch jene vier Männer, die am Mittwochabend am Rande der Demo der linken Szene für Provokationen sorgten und nach übereinstimmenden Augenzeugenberichten auch einen Messerangriff gestartet haben sollen (die BZ berichtete). Schon am Freitagnachmittag gab es Hinweise, dass sich diese Männer noch in Freiburg aufhalten würden. Mitglieder der Linken versuchten nun am Freitagabend ihre Kontrahenten unter der Brücke zu fotografieren. Sie seien daraufhin, so ihre Aussagen, mit Flaschen beworfen worden. "Dass sich Nazis so offen in Freiburg versammeln, das ist eine neue Qualität", erklärte einer der Linksalternativen.

 

Die Situation drohte gegen 23.30 Uhr zu eskalieren, zumal sich oben auf der Brücke rund 70 bis 80 Linke versammelt hatten, die vom Treffen unter Brücke informiert worden waren. Der Polizei war die Nervosität anzumerken, da sie zahlenmäßig zunächst wenig ausrichten konnte. Erst nach und nach traf die angeforderte Verstärkung an der Kronenbrücke ein. Als die Rechtsextremen von der Polizei vom Parkplatz an der Schreiberstraße aus weggebracht worden waren, beruhigte sich die Situation schnell wieder.