Tierbefreiungsaktivistin Heather Nicholson aus der Haft entlassen!

heather nicholson

Die Tierbefreiungsaktivistin Heather Nicholson wurde zu 11 Jahren Haft verurteilt. Am 02.November 2012 wurde sie entlassen. Heather initiierte seit den 1990er Jahren mehrere erfolgreiche Antitierversuchskampagnen in England. Beispielsweise wurde der Versuchstierzüchter Consort Kennels in Hereford, der Beagles für Versuchslabors zuüchtete, nach einer zehnmonatigen Kampagne geschlossen, ebenso wie die Hill Grove Farm in Oxfordshire, die Katzen für Tierversuche züchtete. Die letzte Kampagne die Heather mitgründete war SHAC um den Tierversuchskonzern Huntingdon Life Sciences (HLS) zu schließen. Dies war schließlich der Grund für ihre langjährige Haftstrafe.

 

Heather Nicholson: 11 Jahre Haft (nach über 5 Jahren Haft entlassen am 02.11.2012)
Weitere Infos: http://totalliberation.blogsport.de


Über Heather Nicholson:
Heather Nicholson (geboren am 30 Januar 1967), auch bekannt als Heather James, ist eine englische Tierrechtsaktivistin. Auch Heathers Eltern sind Veganer*innen und Heather wuchs erst vegetarisch und später vegan auf. Bekannt wurde sie durch die Mitgründung drei der bedeutendsten Tierrechtskampagnen in England in den 1990er Jahren. 1997 wurde der Versuchstierzüchter Consort Kennels in Hereford, der Beagles für Versuchslabors zuüchtete, nach einer zehnmonatigen Kampagne geschlossen. Die Kampagne wurde von Heather Nicholson und ihrem damaligen Ehemann Greg Avery geleitet. 1999 musste die Hill Grove Farm in Oxfordshire, die Katzen für Tierversuche züchtete, schließen. Das Ende der Versuchstierzucht ist der "Save the Hill Grove Cats"-Kampagne zu verdanken, die ebenfalls von Nicholson und Avery initiiert wurde. Noch im selben Jahr starteten Nicholson, Avery und Natasha Dellemagne die Kampagne Stop Huntingdon Animal Cruelty (SHAC), mit dem Ziel Huntingdon Life Sciences (HLS) zu schließen, einem in Cambridgeshire ansässigen Tierversuchskonzern.
Heather wurde bereits seit 2007 von der Polizei überwacht. Die Überwachung und Abhöraktion war Teil der Polizeioperation Achilles. Während dieser Operation mit über 700 Polizeibeamt*innen wurden im Mai 2007 in England, Holland und Belgien 32 mutmaßliche Tierbefreiungsaktivist*innen verhaftet.
Im Januar 2009 wurde Heather zu einer Haftstrafe von 11 Jahren verurteilt. Ihr wurde Erpressung im Kontext der SHAC-Kampagne vorgeworfen.
Sechs andere SHAC-Aktivist*innen wurden 2009 wegen der gleichen Vorwürfe ebenfalls zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, darunter auch Avery und Dellemagne. Allen sieben Aktivist*innen wurde von der Polizei vorgeworfen mutmaßliche Schlüsselfiguren der Animal Liberation Front (ALF) zu sein.
Als Heathers Vater von der langen Haftstrafe seiner Tochter erfuhr sagte er gegenüber der Zeitung Western Mail: "Sie startete SHAC ... ganz einfach weil ihr der Gedanke, dass Tiere aus finanziellen Interessen gequält werden, das Herz gebrochen hat." Heathers Eltern standen immer hinter der SHAC-Kampagne und organisierten u.a. die Solidaritätsbewegung während der Haftzeit.

 

Heather's Website: www.myspace.com/supportheather

 

SHAC - Stop Huntingdon Animal Cruelty

SHAC war es in den langen Jahren der Kampagne gelungen die Infrastruktur von HLS massiv zu beeinflussen. Als Folge daraus brachen allein im Jahr 2005 über 100 (!) Zulieferfirmen ihre Geschäftsbeziehungen mit HLS ab. Im November 2011 waren es z.B. alleine drei.

Davor schon, ab dem Jahr 2000 wurde gegen Aktionär_innen von HLS protestiert, worauf der Aktienpreis des Unternehmens massiv fiel, weswegen HLS von der Londoner und 2005 schließlich auch von der der New Yorker Börse gekickt wurde.
Aufgrund der intensiven Tierrechts-Kampagne konnte HLS keine Bank in England mehr auftreiben, die ein Konto zur Verfügung stellen würde und verlor 2003 schließlich auch noch seine Versicherung, nachdem Aktivist_innen weltweit ihre Proteste auf Marsh, den Versicherungsmakler von HLS, ausgedehnt hatten. Der englische Staat sprang ein und sicherte damit die weitere Existenz des Tierversuchsunternehmens.

www.shac.net

 

WAS ist SHAC?


Huntingdon Life Sciences - 500 Tiere täglich

Die erste Frage, die sich bei einer Kampagnenplanung stellt, ist: Wer sind unsere GegnerInnen?
Wer ist also HLS und wer sind sonst noch unsere GegenspielerInnen in dieser Kampagne?
Huntingdon Life Sciences HLS ist Europas größtes Tierversuchsauftragslabor, d.h. der einzige Zweck dieses Unternehmens besteht darin, Versuche an Tieren durchzuführen, Versuche, die Wirtschaftsunternehmen aus dem Bereich Pharmazie, Chemie, Biotechnologie und anderen in Auftrag geben. Es sind vor allem sogenannte Verträglichkeitstest, die HLS durchführt, z.B. mit Pestiziden, Herbiziden, Lebensmittelfarbstoffen, Haushaltsprodukten, genetisch veränderten Organismen.

Huntingdon Life Sciences HLS mit Testlaboren in England (Huntingdon Research Center, Woolley Road, Alconbury in Cambridgeshire und Eye Research Center, Occold, Eye in Suffolk) und den USA zählt zu den größten Tierversuchslaboren weltweit.
70.000 Tiere - u.a. Hunde, Katzen, Affen, Vögel, Hasen, Fische, Mäuse und sog. landwirtschaftliche Nutztiere - werden in den Laboren gehalten,
500 Tiere sterben täglich in Versuchen.

Undercover Recherchen von britischen TierrechtlerInnen und JournalistInnen in den Laboren von HLS in England und den USA haben die Grausamkeit der Tierversuche an die Öffentlichkeit und die Öffentlichkeit auf die Straße gebracht. Tierrechtlerinnen haben sich in die Labore von HLS eingeschleust und dokumentierten die Gewalt gegen Tiere in diesen Laboren.

71 Beagles konnten im November 1999 dieser Gewalt entkommen, als sie aus den Zwingern des HLS's Beaglelieferanten Interfauna von Tierrechtsaktivisten befreit wurden, 14 weitere aus dem HLS Labor in New Jersey, USA, im April 2001.


Stop Huntingdon! SHAC wird aktiv

Im November 1999 gründete sich die Kampagne gegen HLS: SHAC - Stop Huntingdon Animal Cruelty - mit dem Ziel, diese Tierversuchsfirma zu schließen.

Das Zielobjekt der Kampagne ist ein Wirtschaftsunternehmen mit weitreichenden Geschäftsbeziehungen. Wer heute noch glaubt, eine Kampagne gegen ein Unternehmen gewinnen zu können, ohne die ökonomischen Zusammenhänge, politischen Verflechtungen und globalen Netzwerke mit berücksichtigen zu können, der irrt. Maßgebliches Zielobjekt der Kampagne sind freilich die Labore von HLS. Diese Labore funktionieren jedoch nur durch die Geschäftsbeziehungen, die HLS zu anderen Unternehmen tätigt, konkret: durch diejenigen Unternehmen, die HLS mit Tieren beliefern, durch diejenigen Unternehmen, die bei HLS Versuche in Auftrag geben, durch diejenigen politischen Instanzen, die Tierversuche gesetzlich im Bereich des Verbraucherschutzes, des Gesundheitsschutzes und des Umweltschutzes u.a. vorschreiben, durch diejenigen Unternehmen, die HLS ein Bankkonto, Kredite, Versicherungsschutz, Internetzugang etc. geben, durch diejenigen Vereinigungen u.ä., die HLS zu Konferenzen einladen usw.

HLS befand sich bereits mehrfach im wirtschaftlichen Aus nach den zahlreichen Protesten der britischen TierrechtlerInnen. Letztlich sank die HLS-Aktie auf einen Penny. Immer wieder erhielt HLS jedoch Unterstützung durch die Wirtschaft und durch die britische Regierung. Diese wissen um die Bedeutung der Kampagne. Wenn HLS geschlossen wird, bedeutet dies einen weiteren Erfolg - und den größten bisherigen Erfolg - der Tierrechtsbewegung gegen die Tierversuchsindustrie.


Gegen HLS und gegen die gesamte Tierversuchsindustrie

Lasst uns HLS stoppen und wir stoppen die Tierversuchsindustrie! Im weiteren Sinne stimmt diese Aussage, nämlich dann, wenn die SHAC-Kampagne Nachfolgerkampagnen findet (derzeit läuft u.a. bereits in Holland eine Kampagne gegen BPRC (Affenlabor), in Schweden gegen Wema (Beaglezucht) und der BRD wird nach Beendigung der SHAC-Kampagne gegen Covance (Tierversuchsauftragslabor) vorgegangen). Die SHAC-Kampagne konzentriert sich aus strategischen Gründen auf HLS und sein Umfeld, sie ist jedoch eine Kampagne gegen die gesamte Tierversuchsindustrie. KundInnen von HLS wie Bayer, Aventis, Novartis, Pharmacia, Monsanto, Dow sind selbst Akteure in der Tierversuchsindustrie, führen teilweise selbst Tierversuche durch. Sie spannen das soziale Umfeld auf, in dem sich unsere Kampagne und unsere Aktionen bewegen müssen.
Die GeschäftspartnerInnen von HLS sind fast ausnahmslos Global Players, also müssen wir ebenfalls global organisiert sein. Die Verantwortlichen für die Tierausbeutung in den Laboren von HLS sitzen in allen Ländern, weltweit. Wir haben ihnen mit Protest geantwortet, weltweit: mit SHAC UK, SHAC Irland, SHAC USA, SHAC Neuseeland, SHAC Frankreich, SHAC Portugal, SHAC Italien, SHAC Tschechei, SHAC Holland, SHAC Deutschland und SHAC Österreich.


No business mit HLS

Die Aktionen sind appellativ und demonstrativ aber auch koerziv und direkt. Wirtschaftsorganisationen arbeiten nach einer eigenen Systemlogik. Sie kommunizieren mit dem Code Gewinn/Verlust, ihr Kommunikationsmittel ist das Geld. Nur auf dieser Ebene kann eine Kampagne wiederum dann mit diesen kommunizieren - einen ethischen Code Recht/Unrecht bzw. Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit verstehen Wirtschaftsunternehmen nicht. Effektiv gegen Wirtschaftsunternehmen zu campaignen heißt, ihren Gewinn zu reduzieren, Tierausbeutung muss ihnen Kosten verursachen, ökonomische Kosten wie soziale Kosten.
Aktionen des zivilen Ungehorsams, wie Go-ins, Blockade- und Ankettaktionen, virtuelle Sit-ins und Telefon- und Faxaktionen verursachen Kosten, stören den normalen Geschäftsablauf des Unternehmens, verengen seinen Handlungsspielraum. Neben Demonstrationen bei den beiden Laboren von HLS richten sich die Proteste auch an die AktienhalterInnen von HLS (teilweise Privatpersonen, teilweise Firmen), BörsenmarklerInnen, Banken, Versicherungen und v.a. TierzüchterInnen und KundInnen von HLS, den AuftraggeberInnen der Tierversuche. Mitverdienen, mitmachen bedeutet mit am Tierleid verantwortlich zu sein. Der Wirtschaftsliberalismus muss dort seine Grenzen finden, wo die Freiheit anderer maßgeblich eingeschränkt und deren Leben und Unversehrtheit angegriffen wird. Für die AktivistInnen heißt dies oftmals, vor oder in Büroräumen zu demonstrieren, weit entfernt von den Opfern von HLS, den Laboren. Doch nicht die physische Nähe zu den Tieren zählt, sondern die emotionale.


Repressionen gegen SHAC

Die SHAC-Aktionen bleiben nicht ohne Gegenmaßnahmen. Die Wirtschaft reagiert über die Wirtschaftsschutzorganisationen Polizei, Justiz und Geheimdienste mit teils massiver Repression. Mehrere AktivistInnen in Großbritannien und den USA wurden bereits vor Gericht gestellt, einige von ihnen zu Haftstrafen (!) verurteilt. http://www.shac.net/features/prisoners.html

 

Die Financial Times schrieb über SHAC:

"Eine winzig kleine Gruppe von Aktivisten hat dort Erfolg, wo Karl Marx, die Baader-Meinhof Bande und die Roten Brigaden scheiterten."

Mit diesem Satz verrät die Wirtschaft mehr, als es ihr lieb sein dürfte: Wenn wir es schaffen, HLS zu schließen, haben wir nicht nur ein Unternehmen geschlossen. Wir haben dann allen AusbeuterInnen - insbesondere den TierausbeuterInnen - gezeigt, dass wir ihrer Gewalt etwas entgegenzusetzen haben und dass wir uns ihnen entgegensetzen werden - nicht ohnmächtig und resignierend, sondern innovativ, flexibel, powerful, strategisch bedacht und global.

http://shac.net/

SHAC war es in der langen Jahren der Kampagne gelungen war die Infrastruktur von HLS massiv zu beeinflussen. Als Folge daraus brachen allein im Jahr 2005 über 100 (!) Zulieferfirmen ihre Geschäftsbeziehungen mit HLS ab. Davor schon, ab dem Jahr 2000 wurde gegen Aktionär_innen von HLS protestiert, worauf der Aktienpreis des Unternehmens massiv fiel, weswegen HLS von der Londoner und 2005 schließlich auch von der der New Yorker Börse gekickt wurde.
Aufgrund der intensiven Tierrechts-Kampagne konnte HLS keine Bank in England mehr auftreiben, die ein Konto zur Verfügung stellen würde und verlor 2003 schließlich auch noch seine Versicherung, nachdem Aktivist_innen weltweit ihre Proteste auf Marsh, den Versicherungsmakler von HLS, ausgedehnt hatten. Der englische Staat sprang ein und sicherte damit die weitere Existenz des Tierversuchsunternehmens.

 

www.shac.net