Ausstellung: Beton im Gleisbett

Atomkraft nein danke

Das Ausstellungskollektiv BiG – ein Zusammenschluss einzelner selbstorganisierter junger Menschen aus Anti-Atom-Zusammenhängen, hat am gestrigen Donnerstag, 17. Mai 2012 im Rahmen der Kulturellen Landpartie (KLP) im Wendland die Wanderausstellung “Ooops, da wurde wohl was übersehen – Beton im Gleisbett” offiziell eröffnet.

 

Die interaktive Wanderausstellung informiert über die Geschichte, Hintergründe und Folgen gelungener Ankett-Aktionen in Betonblöcken – eine kreative Widerstandsform, die nicht nach dem Lösen aus dem Gleisbett gegessen und verdaut ist. Mit der Ausstellung wird die Motivation der Aktivist_innen, sich einer solchen Belastung auszusetzen aufzeigt und und das zähe juristische Nachspiel beleuchtet. Für die Besucher_innen wird eine Gleisblockade mittels möglichst realistisch nachgebauter Attrappen physisch und psychisch erlebbar.

Ferner soll der vielseitige Protest gegen den atomaren Wahnsinn sichtbar gemacht werden. Nur durch die Vielfalt, das Zusammenspiel und die Solidarität der verschiedenen Aktionsformen konnte die Anti-Atom-Bewegung in den Jahrzehnten ihres Bestehens so stark werden. Eines von vielen Elementen waren dabei die fünf erfolgreichen Ankettaktionen mit unterirdischen Betonblöcken, die es zwischen 1997 bis 2011 gab. Die Ausstellung ist in dieser Form einzigartig, weil sich hier Aktivistinnen und Aktivisten aus über einem Jahrzehnt Widerstand über eine spektakuläre Blockade-Technik – die zum Teil weltweite Aufmerksamkeit erreicht hat – zusammengefunden haben, um einem Baustein des Anti-Atom-Widerstandes eine öffentliche Plattform zu bieten.

Mit der Ausstellung werden auch Unterstützungsmöglichkeiten für die Gruppen, die wegen Betonblock-Aktionen vor Gericht stehen (werden), aufgezeigt:

  • Im Mai begann der Prozess gegen die Lubmin-Aktionsgruppe (Castor Karlsruhe – Lubmin 2010). Die nächste Verhandlung findet am 11. Juni in Greifswald statt (blockmin.blogsport.eu/).
  • Ein Unterstützer der Betonblock-Aktion in Berg/Pfalz (Castor La Hague – Gorleben 2008) ist derzeit vor dem Amtsgericht Potsdam angeklagt (bloXberg.blogsport.de).
  • Auch Strafbefehle gegen die Vastorf-Aktionsgruppe (Castor La Hague – Gorleben 2011) sind demnächst zu erwarten.


Die Ausstellung ist während der KLP täglich von 11 – 19 Uhr am Gasthof Meuchefiz bei Küsten im Wendland zu sehen. In diesem Rahmen werden weitere Termine, Vorträge, etc. stattfinden. Diese sind im Kalender der KLP (http://www.kulturelle-landpartie.de/) veröffentlicht.

Die Ausstellung wird im Anschluss komplett oder in Teilen in alle vier Himmelsrichtungen weiter ziehen – bisher geplant sind u.a. Stuttgart, Mainz, Rüsselsheim, Hildesheim & die Fusion.

Kontakt: big@notraces.net