Keine Spur im Fall von Sprengstoffbrief an CDU-Politiker

Henkel (AFP, Soeren Stache)
Erstveröffentlicht: 
22.08.2011

Berlin — Nach der Sendung eine Umschlags mit Sprengstoff an den Berliner CDU-Landesvorsitzenden Frank Henkel hat die Polizei keine heiße Spur von den Urhebern. Wie ein Polizeisprecher sagte, ist auch die Zündfähigkeit des Materials noch nicht geklärt. "Der sichergestellte Brief enthielt geringe Mengen an Pyrotechnik und wird derzeit von Kriminaltechnikern untersucht." Henkel ist Spitzenkandidat der CDU bei den Landtagswahlen am 18. September.

 

 

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben am Samstag erfahren, dass Unbekannte Henkel im Internet und in einem Schreiben an eine Tageszeitung Gewalt angedroht hatten. Daraufhin warnte die Polizei den CDU-Politiker, der Umschlag mit Sprengstoff wurde am Sonntag entdeckt. Die Warnung im Internet fand sich auf einer Seite, die dem linksextremistischen Spektrum zugeordnet wird.

 

Laut "Berliner Zeitung" beschuldigten die Absender Henkel, ein "geistiger Brandstifter" zu sein und gegen "Migranten zu hetzen". Außerdem wolle er sich die Brandanschläge auf Autos im Wahlkampf zunutze machen. Diese Anschläge hatten sich seit der vergangenen Woche stark gehäuft.

 

Ein Sprecher der Berliner Landes-CDU erklärte am Montag, Henkel sei wegen des versuchten Anschlags "persönlich sehr betroffen". Er verurteile die Tat, lasse sich aber nicht beirren. Ab Freitag will die CDU in Berlin 100 Plakate aufstellen, auf denen ausgebrannte Autowracks zu sehen sind. "Muss Berlin das verstehen?", soll über den Fotos stehen in Anspielung auf die Kampagne des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD), dessen Slogan "Berlin verstehen" lautet.