Polizei mischt linke Szene auf

Erstveröffentlicht: 
27.05.2011

Drei Männer aus der linken Szene im Frankfurter Gallusviertel wurden in der Nacht auf Donnerstag verhaftet. Sie hatten Sprengkörper und Molotow-Cocktails bei sich. Die FAZ vermutet, sie hätten die Innenministerkonferenz am 22. Juni in der Stadt angreifen wollen.

 

Die Polizei hat in der Nacht auf Donnerstag drei junge Männer aus der linksextremen Frankfurter Szene festgenommen.

Gegen die Männer im Alter von 19, 21 und 27 Jahren wird nun wegen Verstoßes gegen das Waffen- und Sprengstoffrecht ermittelt.

 

Die Polizisten erwischten die beiden jüngeren im Gallus, wo sie gerade „22. Juni Innenministerkonferenz angreifen“ an die Camberger Brücke sprayten. Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohngemeinschaft, in der die beiden lebten, stießen sie nicht nur auf den einschlägig bekannten 27-Jährigen – sie fanden auch laut Polizei „manipulierte Feuerwerkskörper, mit brennbarer Substanz gefüllte Plastikflaschen sowie Informationsmaterial der linksautonomen Szene“. Alle drei sollen der Gruppierung „Antifa F“, einer Frankfurter Untergruppe, angehören.

 

Protest der Linken


Mehrere linke Gruppierungen, darunter die Rote Hilfe und der Arbeitskreis kritischer JuristInnen, protestieren gegen das Vorgehen der Polizei. Einer der beiden Sprayer sei „von der Polizei gezielt mit dem Auto angefahren und anschließend von einem Beamten mehrfach mit dem Kopf auf den Boden geschlagen“ worden. Er sei dabei im Gesicht verletzt worden und habe sich einen Finger gebrochen.

 

Die anschließende Wohnungsdurchsuchung sei in einen „Beschlagnahmungsexzess“ ausgeartet.

„Ganz offensichtlich suchte die Polizei hier einen Vorwand, um gegen die Frankfurter linke Szene vorzugehen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der linken Gruppierungen. (skb)