Heraus zum revolutionären ersten Mai in Magdeburg

plakat Erster Mai Magdeburg

Video zum ersten Mai in Magdeburg | Wir dokumentieren hier den Aufruf des Ersten Mai Bündnisses Magdeburg

 Überall auf der Welt regt sich Widerstand. Ob in Nordafrika, Griechenland, Frankreich oder vielen anderen Länder der Welt stehen die Menschen auf und wollen nicht länger ihre aktuelle Lebenssituation hinnehmen. Sie fangen an sich gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung zu organisieren.

 

Auch hier in der BRD spitzen sich die gesellschaftlichen Konflikte weiter zu.

Politiker und Medien propagieren, dass die größten Auswirkungen der Krise überwunden seien, jedoch ist klar, dass sich unsere Lebensbedingungen immer weiter verschlechtern während die Banken und Unternehmen weiterhin von der Krise profitieren. Die Angriffe von Staat und Kapital gegen uns, die Klasse der Lohnabhängigen und Erwerbslosen, nehmen weiter ihren Lauf. Der „Billiglohnsektor“ wird auf Kosten von tariflich abgesicherten Beschäftigungsverhältnissen ausgebaut. Der Ausbau von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen, drückt die Löhne immer weiter nach unten und bei der sozialen Absicherung wird ebenso wie im Bildungssektor massiv gespart. Auch die Erhöhung des Hartz 4 Satzes ist nur Augenwischerei. Eine Erhöhung von letztlich fünf Euro ändert nichts an der Isolation von ALG2 Empfänger_Innen und den Ausschluss aus dem sozialen und kulturellen Leben. Hinzu kommt, dass die Mehrzahl der Erwerbslosen in menschenunwürdige 1-Euro Jobs gesteckt werden oder in unsinnigen Maßnahmen ausharren sollen, um die Statistik der Arbeitslosenzahlen zu beschönigen. Wer diese nicht annimmt, wird mit Kürzungen abgestraft. Auf der anderen Seite sichert eine 40- Stunden Woche bei vielen keineswegs mehr den Lebensunterhalt. Durch steigende Lebenserhaltungskosten aber gleichbleibenden Löhnen und einer Lohnwillkür in vielen Branchen müssen viele Menschen neben ihrem Job zusätzlich noch Hartz 4 beantragen, um sich das Nötigste leisten zu können. Besonders deutlich wird dies auch in Sachsen-Anhalt. So kann Mensch auch den sachsen-anhaltinischen (Image-) Werbeslogan „Wir stehen früher auf“ ganz wörtlich nehmen: Hier werden jährlich die meisten Arbeitsstunden geleistet und das zu Hungerlöhnen. So belegt Sachsen- Anhalt den zweiten Platz in der Niedriglohnstatistik. Mit diesen niedrigen Löhnen lässt es sich auch erklären, dass trotz der viel gepriesenen Entwicklung und dass trotz der fallenden Arbeitslosenquote die Zahl der ALG-2 Empfänger_Innen stetig steigt.

Frauen und Migrant_Innen sind von der Verschlechterung der Lebensbedingungen besonders betroffen. MigrantInnen werden vor allem durch Niedriglöhnen, Schikanen im sozialen und kulturellen Leben, faschistischen Übergriffen oder verschärfte Bedingungen gegenüber Behörden und Arbeitgebern unterdrückt. Doch auch unabhängig von der Herkunft sehen sich Frauen mit einer zusätzlichen Unterdrückung konfrontiert, denn die Situation der Frau in der Arbeitsmarktpolitik ist nach wie vor problematisch. Frauen verdienen im Schnitt 28 % weniger als ihre männlichen Kollegen bei gleicher Arbeit, wobei sie zusätzlich geringere Chancen haben beruflich aufzusteigen. Auch die Teilzeitarbeit ist eine Frauendomäne welches auf die Doppelbelastung durch die Familie und Beruf zurückzuführen ist. Dies wirkt sich vor allem in den Renten aus, welches eine hohe Altersarmutsquote zur Folge hat.

Der sexistisch und patriarchal geprägte Alltag von Frauen zeigt, dass trotz formeller Gleichberechtigung, Frauen immer noch wegen ihres Geschlechts unterdrückt werden. Die angepriesene Gleichheit vor dem Grundgesetz hebt weder die typischen Geschlechterrollen auf, noch patriarchale Strukturen als solches. Dies wird auch keine aktuell von der Politik diskutierte Einführung einer Frauenquote in Führungspositionen schaffen. Die Befreiung der Frau kann nur über eine ständige Selbstreflexion und Befassung mit den Themen Patriarchat und Sexismus erfolgen. Denn „Du bist als Frau erst frei, wenn alle Frauen frei sind!“.

Doch nicht nur die im Kapitalismus bestehenden Herrschaftsverhältnisse wie Patriarchat und Rassismus werden genutzt, um Profite zu maximieren, sondern es werden auch Kriege geführt um die Macht über Resourcen auszudehnen und die Unterdrückung der Menschen fortzuführen. Im Januar wurde eine weitere Mandatsverlängerung im Bundestag für den Afghanistaneinsatz beschlossen, um ein weiteres Morden für reine Profitinteressen zu legitimieren. Deutschland soll dort als globaler Akteur etabliert werden und soll strategisch wichtige Punkte gegenüber dem Nahen Osten, Russland und China sichern. 9 Jahre dauert mittlerweile die imperialistische Aggression der Bundeswehr an, die für die afghanische Bevölkerung Leid, Tod und Zerstörung bedeuten.

Wir wollen diese Zustände nicht länger hinnehmen. Wir müssen für unsere Rechte kämpfen und die Isolierung jedes Einzelnen durchbrechen, um diesen Klassenkampf von Oben etwas entgegen zusetzen.

Auch hier in Magdeburg trifft uns der Normalzustand einer kapitalistischen Ellenbogengesellschaft jeden Tag härter. Doch wir wollen uns dagegen wehren. Wir wollen gemeinsam unsere Wut und unseren Widerstand auf die Straße tragen und ein solidarisches und kämpferisches Klassenbewusstsein entwickeln.

Deshalb gehen wir am 1.Mai in Magdeburg auf die Straße, da dieser traditionell und international ein historischer Ausdruck von Klassenkampf ist.

Weltweit erheben die Menschen an diesem Tag, die von Ausbeutung und Unterdrückung betroffen sind, ihre Stimme um für ein besseres Leben zu kämpfen.

Ein Leben frei von einer kapitalistischen Verwertungslogik und Unterdrückung, frei von Diskriminierung, Isolierung und Ausgrenzung, für eine Welt, in welcher der produzierte Reichtum allen zugänglich ist und nicht nur die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer macht.

Wir wollen ein selbstbestimmtes Leben führen, in der die Mieten bezahlbar sind und wir den leerstehenden Wohnraum gegen Obdachlosigkeit, zur freien Entfaltung oder als Treffpunkte nutzen können, anstatt sie für kommerziellen Einrichtungen und Mietspekulanten herzugeben.

Die Produktion soll den menschlichen Bedürfnissen entsprechen und nicht die Profitinteressen der herrschenden Klasse stillen.

Es ist mehr als nötig Solidarität untereinander aufzubauen, um uns aus der Abhängigkeit der Lohnarbeit herauszulösen und der gegenseitigen Konkurrenz in einer kapitalistischen Ellenbogengesellschaft entgegenzuwirken.

Der gesellschaftliche Reichtum beruht auf der Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt.

Kapitalismus bedeutet Krieg und Krise, gegen den wir uns organisieren und gemeinsam kämpfen müssen. Sei es durch Streiks, Demonstrationen, Aktionen in den Ämtern oder die Verhinderung von Krieg.

Wir müssen uns bewusst machen für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen. Nehmen wir uns, was uns sowieso gehört!

Klassenbewusstsein entwicklen – Solidarität aufbauen!

Für soziale Sicherheit statt Überwachung!

Gegen die Unterdrückung von Mensch, Tier und Umwelt!

Kein Mensch ist illegal – Bewegungsfreiheit für Alle!

Gegen imperialistische Kriege – Bundeswehr abschaffen!



Weitere Informationen:
Ersten Mai Bündnisses Magdeburg
Bundesweite Mobilisierungsseite

 

12:30 Uhr | Alter Markt