9. Februar, 14:45 Uhr
Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind im Zentrum Ägyptens in den vergangenen zwei Tagen mindestens drei Menschen getötet und mehr als hundert verletzt worden. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Sicherheitskreisen erfuhr, lieferten sich Polizei und Demonstranten in der Oasenstadt El Chargo 400 Kilometer südlich von der Hauptstadt Kairo gewaltsame Auseinandersetzungen. Nach den Informationen aus Sicherheitskreisen schoss die Polizei mit scharfer Munition auf die Menge. Dabei wurden dutzende Demonstranten verletzt, drei Menschen erlagen später ihren Verletzungen. Die Demonstranten setzten daraufhin sieben staatliche Einrichtungen in Brand, darunter zwei Polizeiwachen, eine Polizeikaserne, ein Gerichtsgebäude und die örtliche Zentrale der Regierungspartei von Präsident Husni Mubarak.
9. Februar, 13:45 Uhr
Hunderte
Demonstranten blockierten am Mittwoch den Zugang zum ägyptischen
Parlament in Kairo. Ihr Protest richtete sich gegen die Abgeordneten
der regierenden Nationaldemokratischen Partei (NDP), die das Parlament
dominiert. „Wir sind hier, um die Mitglieder der NDP am Betreten des
Gebäudes zu hindern“, sagte der 25-jähriger Mohammed Abdullah. „Das
Volk hat dieses Parlament nicht gewählt. Wir wollen den Sturz des
ganzen Regimes, nicht nur des Präsidenten, denn alles unter ihm ist
korrumpiert“, sagte der 19-jährige Student Mohammed Sobhi. Die vor dem
Parlament versammelten Regierungsgegner riefen Parolen gegen Präsident
Mubarak und schwenkten ägyptische Fahnen. Soldaten und gepanzerte
Fahrzeuge sicherten den Zugang zu dem Gebäude, das unweit des
Tahrir-Platzes liegt, der das Zentrum der seit Wochen andauernden
Proteste ist.