Weihnachtsmärkte in Zeiten der Terrorwarnung – Viel Politprominenz in Freiburg

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Erstveröffentlicht: 
19.11.2010

Stuttgart (dapd-bwb). Unter strengsten Sicherheitsauflagen beginnt ab Montag der Freiburger Weihnachtsmarkt. Diesmal werden sich besonders zahlreich Polizisten unter die Marktbesucher mischen. Der Grund, im Rathaus nebenan wird am 10. Dezember der deutsch-französische Gipfel mit Staatspräsident Nicolas Sarkozy und Angela Merkel tagen. Diese werden dabei garantiert auch einen der 111 Verkaufsstände mit Glühwein oder Handgefertigtem besuchen. Der Freiburger Polizeisprecher Ulrich Brecht gibt sich zuversichtlich: „Wir sind mit starken Kräften, vor allem in Uniform präsent. Der Weihnachtsmarkt war bisher sicher und er wird es diesmal auch sein.“ Schon am 9. Dezember kommt zudem SPD-Chef Sigmar Gabriel nach Freiburg und am 16. Dezember werden dort Bundespräsident Christian Wulff und seine seine Frau erwartet.

 

Die Brisanz nimmt noch zu, weil Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vor wenigen Tagen vor einer verschärften Sicherheitslage in Deutschland warnte. Terroristen, sind sich die Experten einig, könnten noch in diesem Monat ein Attentat planen. Mögliche Anschlagsziele könnten dabei auch die großen Weihnachtsmärkte sein. In Berlin, München und Hamburg, aber auch im Ruhrgebiet wurde schon die Polizeipräsenz erhöht.

 

In Mannheim ist die Polizei ebenfalls in erhöhter Einsatzbereitschaft. Polizeisprecher Volker Böhm verdeutlicht: „Wir sind verstärkt präsent, so wie wir das momentan auch auf den Bahnhöfen sind. Dieses Pensum wird von uns zusätzlich zur normalen Arbeit bewältigt.“ Am Wasserturm öffnet der Weihnachtsmarkt mit 200 Hütten am 24. November. „Wir haben seit Jahren ein Sicherheitskonzept“, erklärt Stefany Goschmann, die Geschäftsführerin des Mannheimer Weihnachtsmarktes: „Nachts ist außerdem von uns bezahlte Security unterwegs.“ Goschmann schätzt die Lage nüchtern ein: „Wir müssen einfach wachsam bleiben. Seit Jahren sind wir doch alle sensibilisiert und reagieren sofort, falls irgendwo ein verdächtiges Paket rumsteht.“

 

Der größte Weihnachtsmarkt in Baden-Württemberg, der in Stuttgart, wird am 24. November auf dem Schlossplatz von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) eröffnet. Die Betreiber von rund 300 dekorierten Ständen oder Buden rechnen mit zahlreicher Kundschaft. Jörg Klopfer von der zuständigen „in.Stuttgart“ Veranstaltungsgesellschaft gibt sich zuversichtlich: „Wir führen wie bei jeder Großveranstaltung laufend Gespräche mit der Polizei. Bisher liegt aber nichts vor, was auf eine Terrorgefahr hinweist.“

 

Am kommenden Montag eröffnet auch in Ulm mit 130 Ständen der Weihnachtsmarkt. Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) wird vor dem Münster zu Klängen der St.-Georg-Chorknaben und der jungen Bläserphilharmonie in die Weihnachtszeit einstimmen. In Heilbronn haben die Stände rund um den Marktplatz ab dem 25. November geöffnet. Der Christleskindlesmarkt in Karlsruhe, rund um das Wahrzeichen die Pyramide, beginnt am 26. November.