Wurzener OBM Röglin tritt in die SPD ein

Erstveröffentlicht: 
24.08.2017
Oberbürgermeister: Logische Konsequenz nach Hilfe

Von Nikos Natsidis

 

Wurzen. Der Wurzener Oberbürgermeister Jörg Röglin zahlt künftig Mitgliedsbeiträge bei der SPD. Der Mann vom Jahrgang 1970 bestätigte gestern seinen Parteieintritt. Der sei für ihn eine logische Konsequenz, nicht zuletzt deshalb, weil ihn die Sozialdemokraten bei seiner Wiederwahl in Wurzen vor zwei Jahren stark unterstützt haben.

 

Röglin sagte, er habe sich der SPD bereits seit geraumer Zeit besonders verbunden gefühlt. „Die haben tolles Personal und sind ehrlich“, auch im Landkreis Leipzig – etwa die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping sowie der verstorbene langjährige Zweite Beigeordnete Thomas Voigt. Röglin weiter: Für ihn sei die SPD auch die Partei, die mit der Digitalisierung eine Grundfrage der Zeit am besten lösen könne. „Das ist so wie zu Zeiten der industriellen Revolution.“ Damals wie heute habe die SPD die sozial Benachteiligten im Blick.

 

Der Wurzener SPD-Ortsvereinsvorsitzende Heinz Richerdt hat den prominenten Neuzugang als zukunftsorientierten Politiker gwürdigt. „Er ist ein Zugpferd.“ Röglin habe die Oberbürgermeisterwahl deutlich gewonnen. Er sei zudem befähigt zu höheren Weihen. Richerdt: „Es gibt ganz viele Leute, die ihm noch mehr zutrauen.“ Röglin sei ein leidenschaftlicher Oberbürgermeister, der ein Engagement zeige wie der sächsische SPD-Chef und Wirtschaftsminister Martin Dulig.

 

Die sächsische SPD-Generalsekretärin Daniela Kolbe nennt Röglin einen „erfahrenen und versierten Politiker, der es schafft, die Menschen vor Ort mitzunehmen“. Damit werde die kommunale Basis der SPD weiter gestärkt. Es sei ein wichtiges Zeichen, wenn sich der Oberbürgermeister einer Großen Kreisstadt zu einer demokratischen Partei bekenne.

 

Für den Vorsitzenden der Kreistagsfraktion von SPD und Grünen, den Markkleeberger Oberbürgermeister Karsten Schütze, ist der Parteieintritt seines Wurzener Amtskollegen ein Beleg dafür, dass die SPD ein starker Vertreter kommunaler Interessen ist. Der SPD-Kreisvorsitzende Markus Bergforth freut sich über das Bekenntnis des neuen Parteimitglieds. Damit habe die SPD im Landkreis Leipzig neben Schütze sowie den Bürgermeistern von Brandis und Lossatal, Arno Jesse und Uwe Weigelt, einen weiteren erfolgreichen Rathauschef in ihren Reihen.

 

Röglin sitzt im Kreistag künftig in der SPD/Grünen-Fraktion. Bisher gehörte er zur Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), wie sein Grimmaer Amtskollege Matthias Berger (parteilos). Der blieb auf LVZ-Anfrage nach dem Parteieintritt von Röglin wortkarg. „Das ist eine Gewissensentscheidung, die ich nicht kommentieren will.“

 

Für den Wurzener Oberbürgermeister schließt sich mit seinem Parteieintritt ein Kreis. Bereits sein Großvater Kurt Scherer sei SPD-Mitglied gewesen. Der habe sein Parteibuch in der Wendezeit wieder herausgeholt und zu den Mitbegründern der SPD in Wurzen gehört. Die Erinnerung daran sei der letzte Anstoß für seinen Parteieintritt gewesen.