Schloss Ottendorf erwacht aus seinem Schlaf

Ronny Baska und sein Förderverein haben es sich zur Aufgabe gemacht das Schloss Ottendorf zu sanieren und für Besucher zu öffnen.
Erstveröffentlicht: 
26.06.2017

Ein Verein will das alte Gemäuer sanieren. Dafür haben die Mitglieder schon einige Ideen. Eine Sache jedoch verwundert.


Bahretal. Jahrelang schlief das Schloss Ottendorf einen Dornröschenschlaf. Gras und andere Gewächse wucherten vor sich hin und bedrohten es immer mehr. In den 90er-Jahren war das Gebäude an einen Privatmann verkauft worden. Doch der kümmerte sich nicht um seine historische Immobilie. Das Dach verfiel langsam. Die Dorfbewohner sorgten sich um ihr Schloss.

Jetzt wird das alte Gemäuer langsam wieder aufgeweckt, vom Förderverein Schloss Ottendorf. Der pachtet es seit 2015. Ronny Baska ist der Vorsitzende. Er hat sein Herz an das Schloss gehangen. Das merkt man, wenn er durch die vielen Räume führt. Seine Begeisterung ist ansteckend. Er macht auf die alten Holzdielen, die alten Sandsteinböden aufmerksam, zeigt alte bemalte Holzdecken, die er unter Zwischendecken fand und wieder freilegte. Als Ronny Baska das Schloss entdeckte, versprach er ihm, es mit Leben zu erfüllen, sagt er. „Ich würde mir wünschen, dass es wieder zum Dorfmittelpunkt wird.“

Der Kampfsportler kann sich auch vorstellen noch etwas Land zu pachten, sagt er. Aus dem was man dort anbauen würde, könnte der Verein etwas herstellen, um es an die Besucher zu verkaufen. Im und um das Schloss möchte der Verein auch Kulturveranstaltungen anbieten. Besucher können bald sogar im Schloss übernachten. „Ich habe zwei Ferienwohnungen eingerichtet“, sagt er. „In den Sommerferien können die auch schon bewohnt werden.“ Natürlich sei das Gebäude drumherum noch in einem Zustand, der nicht jedem zusagt. Wer jedoch Interesse an alten Gemäuern habe, der sei in Ottendorf richtig.

Um das Schloss zu sanieren, braucht es fachmännische Unterstützung. Ronny Baska arbeitet daher schon mit dem Denkmalamt zusammen, erzählt er. Besonders interessant hätten dessen Mitarbeiter beispielsweise eine Wandmalerei gefunden, die um etwa 1500 entstanden sein soll, so Baska. Auch die Konstruktion des Dachstuhls habe sie fasziniert. Am Dach muss viel gemacht werden. Doch das kostet Geld – auch wegen der Fledermäuse. Ronny Baska will sich daher auch über Möglichkeiten der Förderung informieren.

Energie, um dieses ehrgeizige Projekt anzugehen, scheint Ronny Baska zu haben. Doch manch einer könnte seine Motivation als fragwürdig bezeichnen. Denn zwischendurch fallen Sätze, die verwundern können. So spricht er davon, mit dem Schloss das Erbe der Ahnen erhalten zu wollen und davon, dass man die Sachsen wieder daran erinnern müsse, was für ein großartiges Volk sie seien. Die große schwarz-weiß-rote Flagge, die im Festsaal prangt, scheint da genau ins Bild zu passen. Ob das dem Ruf des historischen Schlosses gut tut, wird sich zeigen.

Schloss Ottendorf, Bahretal Ortsteil Ottendorf, geöffnet Sonnabend und Sonntag ab 14 Uhr, in den Sommerferien täglich, Telefonkontakt: Ronny Baska 015259794408.