[Berlin/Moskau] Verhindert die Abschiebung des Journalisten Ali Feruz!

Khudoberdi Nurmatov, alias Ali Feruz

Der usbekische Journalist Khudoberdi Nurmatov, besser bekannt als Ali Feruz, hat in Russland Asyl beantragt. Zurzeit lebt und arbeitet er in Moskau, doch ihm droht nun in einem Schnellverfahren die Abschiebung nach Usbekistan. Dort wiederrum drohen ihm schwere Menschenrechtsverletzungen  wie zum Bespiel Folter. Khudoberdi Nurmatov schreibt für die unabhängige Zeitung Novaia Gazeta unter dem Pseudonym Ali Feruz und behandelt Themen wie die Rechte von Menschen mit Behinderungen und die Rechte von Flüchtlinge und Migrant_innen aus Zentralasien. Seit 2015 engagiert er sich bei Amnesty International.


Khudoberdi Nurmatov wurde am 16. März 2017 und erneut am 1. August 2017 von der Polizei festgenommen und wegen Verwaltungsstraftaten im Zusammenhang mit seinem Einwanderungsstatus in Russland angeklagt. Er besitzt die usbekische Staatsangehörigkeit, wurde aber in Russland geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit. 2009 sah er sich gezwungen, Usbekistan zu verlassen, nachdem er von Angehörigen des usbekischen Geheimdienstes inhaftiert und gefoltert worden war, als er sich weigerte, im Geheimen mit ihnen zusammenzuarbeiten. Khudoberdi Nurmatov stellte einen Antrag auf vorübergehendes Asyl in Russland und hat daher das Recht, sich in Russland aufzuhalten, bis eine Entscheidung über seinen Status gefällt wird und alle Rechtsmittel ausgeschöpft sind.


Quelle: www.amnesty.de/ urgent-action/ua-061-2017/ abschiebung-stoppen


Am 1. August 2017 wurde er von der Polizei gezielt in der Nähe seines Arbeitsplatzes, der Novaya Gazeta abgefangen und erneut verhaftet, zu einer Polizeistation und dann auf ein Gericht gebracht. Kurz vor Mitternacht fällte der Richter Karpov das Urteil der Abschiebung nach Usbekistan und Ali Feruz wurde in das berüchtigte Untersuchungsgefängnis “Sakharovo” transportiert. Als Homosexueller (eine Straftat in Usbekistan, die mit teilweise jahrelanger Haft bestraft wird) und als politischer Aktivist drohen ihm, wie schon vielen Menschen zuvor, Haft ohne Kontakt zur Außenwelt, Folter und andere Misshandlungen sowie ein unfaires Gerichtsverfahren. Sollte er in Usbekistan ins Gefängnis kommen, müsste er eine lange Haftstrafe unter grausamen, unmenschlichen und erniedrigenden Bedingungen verbüßen. Er hat nun theoretisch 10 Tage, um das Urteil anzufechten.

 

 

Morgen: Donnerstag, 03. August 2017

 

von 18-19 Uhr

 

Kundgeburg vor der Russischen Botschaft in Berlin in

 

Unter den Linden 63-65

10117 Berlin

 

 

 

Facebook-Event: facebook.com/events/521172634941103/