Volkssport-Stadtpokalfinale: Roter Stern weist Schuld an Ausschreitungen beim LSV Südwest zurück

Erstveröffentlicht: 
29.06.2017

Roter Stern Leipzig hat zwei Wochen nach den Ausschreitungen nach dem Volkssport-Pokalfinale beim LSV Südwest Stellung bezogen. Der Verein verneinte, dass die Aggression von seinen Fans ausgegangen sei. Er verwies auf Provokationen durch Neonazis unter den gegnerischen Fans.

 

Leipzig. Nach den Ausschreitungen nach dem Stadtpokalfinale der Volkssport-Mannschaften hat sich Roter Stern Leipzig zu den Vorfällen geäußert. Der Verein widersprach in einer Mitteilung der Darstellung, die Aggression sei von seinen Fans ausgegangen. Nach dem Spiel waren etwa 40 Fans beider Lager aufeinander losgegangen. Zwei Männer wurden dabei schwer verletzt.

 

Die Polizei hatte mitgeteilt, dass sich 40 Fans der Volxsportmannschaft von Roter Stern gegen 21 Uhr an einem Tor zusammenfanden, sich dort Sturmhauben und Handschuhe überzogen und auf die Anhänger des LSV Stahlfeuer des LSV Südwest losgingen. Dazu teilte Roter Stern nun mit, dass seine Fans zunächst aus den Reihen des LSV angegriffen wurden. Eine Gruppe aus etwa 15 Neonazis habe sich mit Rufen wie „Kommt her, ihr Scheiß-Zecken“ auf die Roter Stern-Anhänger zubewegt. Daraufhin sei die Situation eskaliert. Steine, Flaschen und sogar Plastiksitze aus dem Stadion seinen in ihre Richtung geworfen worden. Zudem seien einige der gegnerischen Fans bewaffnet gewesen, als Beispiel nannte Roter Stern einen Teleskopschlagstock.

 

Bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung habe sich herausgestellt, dass zwei bekannte Neonazis beim LSV Stahlfeuer spielten. Einer soll bei dem Angriff auf Connewitz am 11. Januar 2016 dabei gewesen sein. Der zweite werde mit der rechtsextremen Lok-Fangruppe „Scenario Lok“, die auch vom Verfassungsschutz beobachtet werde, in Verbindung gebracht. Es habe auch Gerüchte gegeben, das weitere Anhänger dieser Gruppe unter den Fans gewesen seien.

 

Die Stimmung zwischen den Fans sei bereits während des Spiels angespannt gewesen. Einige Fans des LSV Stahlfeuer hätten Beleidigungen herübergerufen, auf die die Roter Stern Fans aber nicht reagiert hätten. Nach dem Spiel hätten sich Spieler und Fans wegen dieser angespannten Stimmung schnell auf den Heimweg machen wollen. Erst nachdem sie von den Gegnerischen Fans angegriffen worden seien, hätten sie sich aktiv zur Wehr gesetzt, betonte der Verein.