Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hat zum Widerstand gegen menschenverachtende Einstellungen aufgerufen. Die Gesellschaft dürfe das nicht akzeptieren, teilte sie vor dem alljährlichen Gedenken an die 2009 aus Fremdenhass ermordete Ägypterin Marwa El-Sherbini.
Dresden. Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hat zum Widerstand gegen menschenverachtende Einstellungen aufgerufen. Die Gesellschaft dürfe das nicht akzeptieren, mahnte sie in einer Mitteilung vom Donnerstag vor dem alljährlichen Gedenken an die 2009 im Dresdner Landgericht aus Fremdenhass ermordete Ägypterin Marwa El-Sherbini. Terror und Hass gebe es nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in Deutschland. Es gelte, im Gedenken an die Opfer zusammenzustehen. In diesem Sinne wollen am Samstag, dem achten Jahrestag des Verbrechens, Ausländerrat und Vorbereitungskreis vor dem Gericht mit weißen Rosen an El-Sherbinis Zivilcourage erinnern und gegen Rassismus mahnen.
Bereits am Vortag findet das Stille Gedenken von Freistaat und Stadt an der Erinnerungstafel vor dem Saal statt, in dem der Angeklagte die schwangere El-Sherbini bei einer Berufungsverhandlung um rassistische Beleidigung am 1. Juli 2009 erstochen hatte. Dazu wird auch Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) erwartet.
Die Bluttat hatte Entsetzen in Deutschland und Proteste in der islamischen Welt ausgelöst. Der Täter wurde wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Freistaat und Stadt vergeben seit 2014 ein gemeinsames Marwa El-Sherbini-Stipendium für Weltoffenheit und Toleranz.