Die Polizei geht von einem Anschlagsversuch aus. "Ein Funke hätte ausgereicht, um den ganzen Laden in die Luft zu sprengen", so ein Ermittler.
Kurz nach Sonnenaufgang, McDonald’s Wrangelstraße/Skalitzer Straße. Vor der Tür entdecken Passanten eine etwa 1,70 Meter lange Gasflasche. Der obere Teil ist mit Bauschaum verklebt. Heraus ragt ein grüner Schlauch, der unter der Tür ins Schnell-Restaurant führt. Daneben steht ein Benzinkanister.
Bomben-Alarm in Kreuzberg! Um 5.39 Uhr ist die Polizei vor Ort. Die Gegend wird weiträumig abgesperrt.
Ein etwa 20 Meter langes Elektrokabel führt von der Apparatur auf den McDonald’s-Parkplatz. Dort sollte die Bombe offenbar gezündet werden. Vorsichtig kappen Sprengstoff-Experten das Kabel und den Schlauch, durch den ein hochexplosives Gasgemisch ins Restaurant geleitet wurde.
Der Staatsschutz ermittelt
Ein Ermittler zu B.Z.: „Ein Funke hätte ausgereicht, um den ganzen Laden in die Luft zu jagen. Wir gehen von einem Anschlagsversuch aus.“
Gegen 12.30 Uhr sind alle Beweismittel verpackt. Der Staatsschutz ermittelt. Wer die Gasflasche präparierte, ist offen. Ein politischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen, so ein Polizei-Sprecher. Zu den „Friedel 54“-Protesten sei aber zunächst kein Zusammenhang erkennbar.
Schon 2007, vor der Eröffnung des Fast-Food-Restaurants, gab es Proteste der linken Szene gegen McDonald’s in Kreuzberg.