Leipziger SPD will Kitas in Flüchtlingsunterkünften schaffen

Erstveröffentlicht: 
28.06.2017

Die Leipziger SPD will zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie will den Leerstand in Flüchtlingsunterkünften senken und schnell neue Kitaplätze schaffen. Übergangsweise könnten Kitas in die leerstehenden Gebäude einziehen. Und es gibt weitere Ideen für die Unterküfte.

 

Leipzig. Die Leipziger SPD will ungenutzte Flüchtlingsunterkünfte in Kitas umwandeln. Derzeit kämen weniger Asylsuchende an, daher seien Kapazitäten frei, erklärte der Fraktionsvorsitzende Christopher Zenker am Mittwoch. Bis Ende 2018 fehlten rund 1700 Kitaplätze.

 

„Für eine Kita von der Planung bis zur Fertigstellung braucht es mehr als zwei Jahre. In der jetzigen Wachstumsphase Leipzigs ist das zu lange“, sagte Zenker laut Mitteilung. Es sei gut, dass die Stadt eine Übergangskita in einer ehemaligen Flüchtlingsunterkunft in der Helenenstraße schaffen wolle. Jetzt sollte sie prüfen, ob das auch andernorts möglich sei. Schließlich seien einige Asylunterkünfte zuvor Kitas gewesen.

 

Zudem forderte Zenker, dass auch weitere Wege angedacht werden müssten, um die leerstehenden Räume zu nutzen und machte eine Reihe von Vorschlägen: Die Räume könnten an Tagesmütter und -väter vermietet oder gemischt genutzt als Flüchtlingsunterkunft und als Studenten- oder Ausbildungswohnheim genutzt werden. Freiburg und Mannheim hätten damit bereits gute Erfahrungen gemacht, sagte der SPD-Politker. Weitere Ideen sind die Vergabe der Räume an Wohnungslose oder die Vermietung als Bandproberäume. Es sei wichtig, die aktuellen Kosten für die Haltung der Gebäude zu decken oder sie sogar zu refinanzieren.

 

Der Initiativkreis Menschenwürdig hatte zudem die Rückkehr zur dezentralen Unterbringung der Flüchtlinge in Wohnungen gefordert.