Die 23. Einsatzhundertschaft gilt als schlagkräftigste Polizei-Truppe: Ein selbst gedrehtes Video wird zum Skandal.
Es sind verstörende Szenen, die fassungslos machen.
In Berlin ist ein Skandal-Video der 23. Einsatzhundertschaft aufgetaucht. Darin simuliert ein Beamter Geschlechtsverkehr mit einem Mann, der einen Turban trägt und später mit einer Pistole am Kopf abgeführt wird. Der Mann erinnert stark an Osama bin Laden. In weiteren Szenen zeigen die Polizisten einen Porno-Film in einem Einsatzwagen und spielen eine Raser-Fahrt nach, bei der eine als Polizist verkleidete Puppe überfahren wird. Peinlich und geschmacklos!
"Ich bin entsetzt. Solche Szenen haben bei der Polizei nichts zu suchen", sagt Bernd Grigoleit, Professor an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht.
Die 23. Einsatzhundertschaft gilt als verschworene Truppe und ist vor allem bei den Linksautonomen gefürchtet. Titel der bizarren "Eigen-Doku" aus den Jahren 1992 bis 2007: "Die durchgeknallten Freaks der 23.´ten"!
Das Video dauert insgesamt zwei Stunden. B.Z. dokumentiert die schlimmsten Entgleisungen:
► Ein Polizist steigt in einen Einsatz-Wagen mit Video-Monitor. Er greift sich in den Schritt, öffnet die Hose und schiebt einen Porno-Film ein. Der Einsatzwagen ruckelt, der Beamte öffnet die Tür. Beschwingt steigt er nach der angedeuteten Selbstbefriedigung aus.
► Das Video zeigt die Versteigerung eines Autonomen mit Namen Ronny. Den Zuschlag erhält der Einheitsführer, der den Mann mit einem Faustschlag niederstreckt!
► Polizisten stellen sich in einer Reihe auf und ein Vorgesetzter greift den Beamten heftig in den Schritt.
►Ein muskelbepackter Beamter trägt ein kleines, schwarzes Kleid. Er ist geschminkt, trägt Perücke und lässt sich seine Waffe aushändigen. Nervös und fahrig schiebt er sie über den Tresen: "Ich würde Ihnen gern noch die Brust, äh, die Waffe putzen", heißt es dazu.
► Auch ein Männer-Ballett ist "im Einsatz". Polizisten tanzen in Tüll-Röcken und Bikinis. Später kommt eine Szene, die einen Vorgesetzten zeigt, der von seinem Schreibtisch aufsteht und lediglich mit Suspensorium, Strapsen und Polizeistiefeln bekleidet ist.
► Eine als Polizist verkleidete Puppe wird auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei von einem Wagen überrollt. Dazu erklingt der Song "What a wonderful World".
Was sagt die Polizei zu diesem Skandal-Video?
Die Polizeiführung räumte auf B.Z.-Anfrage ein, dass die Sammlung der Videos "in der Behörde seit einer Woche bekannt" sei. Polizeisprecher Stefan Redlich: "Das ist schlicht derber Humor. Und es sind Parodien auf Dienstvorgesetzte." Außerdem gab der Sprecher zu, dass die Video-Sequenzen auf dem Gelände der Polizei sowie in Dienstgebäuden und -zimmern gedreht wurden. Ob das in der Dienstzeit passiert sei oder in der Freizeit? "Das lässt sich nicht mehr nachvollziehen", so der Pressesprecher.
Innensenator Frank Henkel wollte das Video nicht kommentieren. "Er kennt das Video nicht und möchte es sich am Wochenende auch nicht angucken", so ein Sprecher der Innenverwaltung.