Hamburg schickt Berliner Partypolizisten nach Hause!

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Erstveröffentlicht: 
27.06.2017

Es ist einer der größten Polizeiskandale der vergangenen Jahre! Drei Berliner Einsatzhundertschaften sind von der Hamburger Polizei aus der Hansestadt verwiesen worden. Grund: ungebührliches Verhalten!

 

von Axel Lier und Peter Rossberg

 

Die 14., die 15. sowie die 32. Einsatzhundertschaft waren seit Sonntag im Vorfeld des G20-Treffens in Hamburg im Einsatz. Eigentlich sollten die Beamten am kommenden Mittwoch zurück nach Berlin verlegt werden – doch die Einsatzführungskommando in Hamburg hatte entschieden, dass die Polizisten bereits am Montagabend aus dem Einsatz entlassen werden. Das bestätigte ein Polizeisprecher der B.Z. am Dienstagmorgen auf Nachfrage.

 

Unser Statement zu einer vorzeitigen Rückkehr unserer Hundertschaften aus dem G20-Einsatz in #Hamburg:
^tsm pic.twitter.com/Kucm0h7r6Z

— Polizei Berlin (@polizeiberlin) June 27, 2017

 

Die Berliner Polizisten waren in einem Containerdorf untergebracht. Dort sollen Wachschützer beobachtet haben, wie ein Polizisten-Pärchen in aller Öffentlichkeit Sex an einem Zaun hatte. Zudem sollen die Beamten nach einer lautstarken Party gemeinsam in einer Reihe an einem Zaun uriniert haben. Außerdem soll eine Kollegin nur in einem Bademantel mit einer Waffe in der Hand auf einem Tisch getanzt haben.

Polizisten behaupten, man habe sich „gelangweilt“

Zur Entschuldigung heißt es von den betroffenen Einsatzhundertschaften, dass es „keine Fernseher, kein Freizeitangebot“ gegeben habe. Man habe zwischen den Einsätzen „aufeinander gehockt“ und sich „gelangweilt“. Innerhalb der Berliner Behörde spricht man jedoch von einem „Führungsproblem“.

 

„Wir haben Stellungnahmen angefordert und werden dann unsere Konsequenzen ziehen“, sagte Thomas Neuendorf, Sprecher der Berliner Polizei. „Es ist einfach nur beschämend, wie sich die Kollegen dort verhalten haben.“

Berliner Polizisten offenbar berüchtigt

Offenbar hatten die Hamburger bereits mit einem ungebührlichen Verhalten der Berliner Einsatzkräfte gerechnet. Aus einer gemeinsamen Zeit beim Castor-Einsatz in Gorleben habe sich nach B.Z.-Informationen der Hamburger Polizeiführer Hartmut Dudde erinnern können, wie exzessiv die Berliner außerhalb des Dienstes „feiern“.

Deshalb habe man bewusst eine ehemalige Asylbewerberheim-Unterkunft für Sie ausgesucht und den Ordnerdienst angewiesen, jeden Verstoß zu dokumentieren. Angeblich wurde sogar verschlossene Räume begangen, kontrolliert und fotografiert. Mutmaßlich werden die Berliner Einheiten für die kommenden Wochen abbestellt.