Sächsischer AfD-Mann hetzt gegen Besucher von Rock am Ring

Erstveröffentlicht: 
05.06.2017

Dresden - Einst galt er als Rebell in der CDU, seit seiner Zugehörigkeit zur AfD sorgt Maximilian Krah immer mal wieder mit negativen Posts für Schlagzeilen.

 

So sorgte er mit einem Beitrag, den er teilte für Aufsehen, in dem es um einen Vergleich von Adolf Hitler und Kanzlerin Angela Merkel ging. Er verlor dabei sogar einen Rechtsstreit.

 

Vor einigen Wochen hatte Krah erst seinen Unmut geäußert, war bei der Einweihung des neuen Kunstwerks auf dem Dresdner Neumarkt dabei und hatte dort gegen das "Denkmal für den permanenten Neuanfang" protestiert (TAG24 berichtete).

 

Nun hat er sich nach der Terrorwarnung von Rock am Ring auf Facebook zu Wort gemeldet. Am Freitagabend war das Festivalgelände mit rund 85.000 Besuchern nach einer Terrordrohung geräumt worden (TAG24 berichtete). Am nächsten Tag ging es allerdings weiter, bis jetzt gibt es drei Verdächtige, doch die Wohnungsdurchsuchungen wurden ohne Ergebnis abgebrochen.

 

Doch für den Dresdner AfD-Mann Maximilian Krah (40) war die Drohung Anlass genug, um auf Facebook gegen die offenbar in seinen Augen gutgläubigen Besucher des Festivals zu hetzen.


Der Ex-CDU-Politiker schreibt: "Wieviele der "Rock am Ring"-Besucher werden nun kapieren, dass offene Grenzen und Masseneinwanderung aus dem Orient und Afrika unsere bisherige Art zu leben nicht mehr zulassen? Und wieviele werden daraus Konsequenzen ziehen? Ich befürchte, eher wenige."

 

Unter seinem Posting entsteht daraufhin eine hitzige Debatte. Während es genügend Kommentierende gibt, die ihm beipflichten und darauf verweisen, dass es keinen sicheren Orte mehr gäbe, oder das Festival an einem anderen Ort stattfinden sollen, beschweren sich auch User, über die politische Vereinnahmung und Instrumentalisierung der Ereignisse durch Krah.

 

"Beim lesen des AFD Programms sehe ich auch nicht, dass diese Art zu leben mit meinen Vorstellungen von gutem Leben vereinbar wäre", schreibt ein Facebook-Nutzer. "Wieder mal drehen jede Menge Hyperventilatoren frei. Wegen eines Fehlalarms ohne jeden muslimischen oder sonstwelchen Hintergrund", meint ein anderer User.

 

Nach der Terror-Drohung gab es in Fulda einen SEK-Einsatz bei dem laut Bild die Wohnungen von drei Verdächtigen mit salafistischem Hintergrund durchsucht worden. Als Krah seinen Facebook-Post schrieb, war davon jedoch noch nichts bekannt.