Perspektiven des kurdischen Befreiungskampfes. Veranstaltung mit Brigitte Kiechle

Im Jahr 2009 sorgten der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und die konservative Regierungspartei AKP für Aufsehen, als sie im Rahmen einer „kurdischen Initiative“ den Dialog mit den Kurdinnen und Kurden zu fördern und ihre demokratischen Rechte zu stärken versprachen. Die Realität sieht auch nach diesen Versprechen anders aus: im Dezember 2009 wurde die Partîya Cîvaka Demokratîk (DTP) nach ihrem Sieg bei den Kommunalwahlen verboten, mindestens 1500 DTP- Mitglieder, darunter Bürgermeister und Bürgermeisterinnen sind genauso wie zahlreiche kritische Intellektuelle und MenschenrechtsaktivistInnen teilweise ohne Anklageschrift inhaftiert.

 

Sogar Hinrichtungen sind nach wie vor Bestandteil des türkischen Terrors gegen die kurdische Bevölkerung und ihre politischen AktivistInnen: im März diesen Jahres wurde der ehemalige Vorsitzende der Jugendorganisation der DTP, Kerem Gün, unbewaffnet und in Begleitung von FreundInnen an einem Kontrollpunkt von Militärs erschossen. Auch die an den Platz der DTP getretene Partei für Frieden und Demokratie (BDP) hat kaum Chancen sich politisch zu etablieren und sieht sich seit Anfang des Jahres massiven Repressions-und Festnahmewellen gegenüber.

Gleichzeitig begann die türkische Armee eine Offensive gegen die kurdischen GuerillakämpferInnen: Panzer und zehntausende Soldaten wurden in den letzten Wochen an die Grenze nach Südkurdistan (Nordirak) gebracht und kurdische Dörfer massiv mit Artillerie beschossen.
Seit Mitte April kommt es in den Grenzregionen zu schweren Gefechten zwischen der nun auch mit Bodentruppen vorrückenden türkischen Armee und den Guerillaeinheiten der Hêzên Parastina Gel (HPG) mit Todesopfern auf beiden Seiten. Das von türkischer Seite dabei verwendete Kriegsgerät ist zu einem nicht unerheblichen Teil made in germany: die BRD ist für die Türkei seit Jahren ein verlässlicher Partner und Waffenlieferant. Alleine zwischen 2006 und 2008 lieferte die deutsche Rüstungsindustrie 289 Leopard 2- Panzer an die Türkei und erst vor kurzem sicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel weitere 56 Exemplare des selben Typus zu.

Wir wollen uns an diesem Abend mit der Frage beschäftigen, wie der aktuelle Stand in den Gebieten Kurdistans ist und welche Perspektiven die kurdische Bewegung in ihrem Kampf für Freiheit, Selbstbestimmung und Frieden hat. Dazu haben wir Brigitte Kiechle aus Karlsruhe eingeladen. Sie ist Rechtsanwältin und Publizistin und beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema. Im April erscheint von ihr gemeinsam mit Nick Brauns im Schmetterling Verlag das Buch „PKK- Perspektiven des kurdischen Freiheitskampfes“.

Flyer auf deutsch als PDF

Enformasyon türkce PDF

 

http://www.rlhn.org

 

Perspektiven des kurdischen Befreiungskampfes

Veranstaltung mit Brigitte Kiechle (Rechtsanwältin und Publizistin, Karlsruhe)

19.00 Uhr Café "Oase/ Arkus- Altes Kontor", Happelstr.17 in Heilbronn

Flyer als PDF

Kürt özgürlük mücadelesinin Perspektifler

Bilgilendirme toplantısı

19.00 Uhr Café "Oase/ Arkus- Altes Kontor", Happelstr.17 in Heilbronn

Konusmacı: Brigitte Kiechle, Karlsruhe

Enformasyon PDF