Braunkohle-Proteste an Pfingsten: Richter verurteilen Frau ohne Namen

Erstveröffentlicht: 
09.06.2016

Eine Frau hat bei Protesten gegen den Braunkohleabbau in der Lausitz einen Polizisten verletzt. Ihren Namen verschweigt sie bis heute - ins Gefängnis muss sie trotzdem.

 

Das Amtsgericht Cottbus hat eine Frau zu zwei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, ohne ihren Namen zu kennen. Die Frau sei an einer Aktion zur Blockade der Braunkohleförderung im Lausitzer Braunkohlerevier beteiligt gewesen. Dabei habe sie einen Polizisten am Knie verletzt.

 

Die Frau räumte ein, an der Aktion am Pfingstwochenende beteiligt gewesen zu sein. Zu den Tritten und Schlägen, die ihr vorgeworfen wurden, sagte sie nichts. Die Frau weigerte sich nicht nur bei der Festnahme, sondern auch bei Gericht, ihre Personalien anzugeben.

 

Tausende Demonstranten hatten am Pfingstwochenende den Tagebau Welzow-Süd besetzt. Sie blockierten Gleise und schnitten so das Kraftwerk Schwarze Pumpe bei Cottbus vom Nachschub ab. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Protestlern und der Polizei. Nach Angaben der Zeitung "Märkische Allgemeine" laufen inzwischen 213 Ermittlungsverfahren.