Rote Flora: Noch eine verdeckte Ermittlerin

Erstveröffentlicht: 
18.05.2016

Im Umfeld des linksalternativen Kulturzentrums Rote Flora ist jahrelang eine dritte verdeckte Ermittlerin der Hamburger Polizei im Einsatz gewesen. Ein Sprecher der Polizei sagte zu entsprechenden Medienberichten: "Ich kann bestätigen, dass eine Hamburger Polizeibeamtin betroffen ist." Zu Details wollte er sich nicht äußern.


"Astrid Schütt" von 2006 bis 2013 aktiv

Den Berichten zufolge soll die Frau von Ende 2006 bis Frühjahr 2013 unter dem Namen "Astrid Schütt" aktiv gewesen sein. Sie sei in der Szene mehrfach in Verdacht geraten, für die Polizei zu arbeiten. Im April 2013 habe sie sich zurückgezogen. Angeblich ist sie danach mit ihrem Freund nach Italien gegangen. Inzwischen arbeite sie wieder als reguläre Polizeibeamtin. Die linke Szene habe sie nachträglich enttarnt.


Zuvor bereits die Fälle "Iris Schneider" und "Maria Block"

Bereits vor zwei Jahren hatte die Hamburger Polizei bestätigt, von 2001 bis 2006 eine verdeckte Ermittlerin unter dem Decknamen "Iris Schneider" im Einsatz gehabt zu haben. Für Kritik sorgte, dass die Beamtin nach Angaben des Hörfunksenders Freies Sender-Kombinat (FSK) auch jahrelang dort mitarbeitete. 2015 räumte Polizeipräsident Ralf Meyer den Einsatz einer weiteren verdeckten Ermittlerin ein. Diese Polizistin war unter dem Decknamen "Maria Block" von Juli 2008 bis Ende 2012 in der linken Szene aktiv.