Brandanschlag auf Schießanlage - Polizei nimmt Tierschützer ins Visier

Mindestens 150.000 Euro Schaden: Die Schießanlage bei Hildesheim stand am Wochenende in Flammen – militante Tierschützer wollen sie angezündet haben.
Erstveröffentlicht: 
16.05.2016

Militante Tierschützer haben sich zu einem Brandanschlag auf eine Schießanlage in der Nähe von Banteln (Landkreis Hildesheim) bekannt. In einer E-Mail, die an die Polizei, den Schießstandbetreiber und die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ geschickt wurde, übernahm die Animal Liberation Front (Alf) die Verantwortung für die Tat.

 

Banteln. Am Wochenende hatte ein Feuer einen Großteil der Schießanlage „Laufender Keiler“ zerstört. Der Schaden dürfte mindestens 150.000 Euro betragen. Und es gibt mehrere Indizien dafür, dass das Gebäude tatsächlich mutwillig angesteckt wurde. Bei der Brandermittlung entdeckte die Polizei unter anderem einen elektrischen Grillanzünder, der einen Tisch in Brand setzte. Indirekt wird in dem Schreiben mit weiteren Anschlägen gedroht.

Der Schießstand auf dem Oberg wird von dem gleichnamigen Verein betrieben und auch von Jägern und Spezialeinsatzkommandos der Polizei zum Trainieren benutzt. Die Betreiber sprechen darüber hinaus ein breites Publikum an: „Verbringen Sie mit Freunden und Bekannten einen erlebnisreichen Tag auf diesem schönen Schießstand. Ob Geburtstagsfeier, Betriebsfeier oder andere Anlässe – es wird ein Erfolg!“, heißt es auf der Internet-Seite des Vereins. In den kommenden Wochen allerdings dürfte der Betrieb dort massiv beeinträchtigt sein, es sind umfangreiche Sanierungsarbeiten nötig.

Indirekt drohen die Tierschützer mit weiteren Anschlägen auf die Anlage. So kündigen die Absender des Bekennerschreibens an, „die Mitglieder des Vereins auch weiterhin engmaschig zu betreuen“. Zu der Frage, ob diese Drohungen ernst zu nehmen sind, hält sich die Hildesheimer Staatsanwaltschaft zurück. Noch wisse man gar nicht, ob die Tierschützer von Alf tatsächlich für den Anschlag verantwortlich seien, sagte eine Sprecherin. Es werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt.

Alf macht allerdings nicht zum ersten Mal von sich reden. So bekannten sich die militanten Tierschützer dazu, ein Vereinsheim einer Foxterrier-Gruppe in Hildesheim angezündet und zwei Füchse freigelassen zu haben, die zur Ausbildung von Jagdhunden eingesetzt wurden. Außerdem nahm Alf für sich in Anspruch, im April in Klein Schneen bei Göttingen das Clubhaus des Ortsvereins des Deutschen Jagdterrier-Clubs in Brand gesetzt zu haben. Der Anschlag auf die Schießanlage richtete sich dem Bekennerschreiben zufolge vor allem dagegen, dass Jäger dort sogenannte Drückjagden trainieren könnten.