Ärger um Demo von Russlanddeutschen in Wertheim

Erstveröffentlicht: 
28.01.2016

»Nicht weg­schau­en-rea­gie­ren« ist ein Auf­ruf auf Fa­ce­book be­ti­telt, in dem der in Die­ten­han le­ben­de Alex­an­der Obert ei­ne »De­mo ge­gen Ver­ge­wal­ti­gung und Ge­walt an Frau­en und min­der­jäh­ri­gen Mäd­chen durch sich hier auf­hal­ten­de Mi­gran­ten-Asy­lan­ten« an­kün­digt.

 

Die De­mon­s­t­ra­ti­on, zu der Obert auf­ruft, fin­det am Sonn­tag in Wert­heim statt.

 

Erste Zusammenkunft

 

Bereits am vergangenen Sonntag hatte es im Innenhof des Wertheimer Rathauses eine spontane Zusammenkunft von rund 100 Wertheimern russlanddeutscher Abstammung gegeben, wie Bilder auf Facebook zeigen.

 

Die Menschen waren einem deutschlandweiten Aufruf auf sozialen Netzwerken gefolgt.Alexander Obert war für eine Stellungnahme trotz mehrmaliger Versuche am Mittwoch nicht zu erreichen. Gegenüber den »Fränkischen Nachrichten« hatte er die Anmeldung der Demonstration damit begründet, man wolle deutlich machen, »dass die russlanddeutschen Frauen auf dem Reinhardshof Angst haben.« Viele hätten sich Pfefferspray gekauft.

 

Der Dietenhaner Obert kritisiert die »Masse der Flüchtlinge«. Es seien einfach zu viele. Er fordert ein »strikteres Vorgehen« der Polizei und »härtere Gesetze«. Es dürfe »keine Vertuschung« von Polizei und Politik geben.

 

Wertheims Zweiter Bürgermeister Wolfgang Stein bestätigte der Redaktion, dass Obert für Sonntag eine Demonstration angemeldet habe, die im Rathausinnenhof starten und auf dem Marktplatz enden soll, und zwar von 14 bis 16 Uhr. Sie sei genehmigt. Zu den genauen Abläufen werde es noch Gespräche mit dem Veranstalter, der Stadt und der Polizei geben.Eine Anzahl von Teilnehmern sei nicht genannt worden. Es gebe auch keine weiteren Auflagen zu Plakaten, die von den Demonstrationsteilnehmern mitgeführt werden dürfen, so Stein.

 

Im Netz ruft Obert die Demonstrationsteilnehmer unterdessen dazu auf, Plakate »auf Deutsch« selbst zu gestalten und darauf »keine ausländerfeindlichen Inhalte« zu schreiben. Zudem solle kein Teilnehmer »alkoholisiert« erscheinen.