Kritik an Zuständen in Zeltstadt am Deutschen Platz

Erstveröffentlicht: 
19.01.2016

Leipzig. Seit einem Monat betreibt die Stadt Leipzig eine Zeltstadt für Asylbewerber auf der Alten Messe. Dort sind hunderte Flüchtlinge in sogenannten Leichtbauhallen untergebracht. Nach den Angaben des Studentenrates (StuRa) und der Initiative Refugees Welcome sollen die Voraussetzungen in dem Lager am Deutschen Platz für die Bewohner allerdings problematisch sein. Beide Initiativen berichten von fehlendem heißen Wasser und einer unzureichenden medizinischen Versorgung. Gestern Abend machten sie bei einer Kundgebung unweit der Einrichtung ihrem Unmut Luft, forderten eine angemessene Unterbringung von Flüchtlingen und das sofortige Aus für Zeltstädte. Außerdem kritisierten StuRa und Refugees Welcome die schleppende Bearbeitung der Asylanträge, die eine schnelle Integration der Geflüchteten verhindere. Die Veranstaltung verlief friedlich.

 

Die Kommune widersprach den Darstellungen. Zum fehlenden heißen Wasser hieß es: „Es kann natürlich mal vorkommen, dass in Stoßzeiten die Vorratsbehälter für heißes Wasser leer werden. Diese werden dann wieder aufgefüllt und innerhalb einer halben Stunde kann man wieder heiß duschen.“ Wie LVZ.de erfuhr, gibt es immer noch genügend Ärzte in Leipzig, die Flüchtlingen kostenfrei helfen. Die Organisation von Sprechstunden in den Unterkünften ist allerdings Sache des konkreten Unterkunftsbetreibers.

 

Laut StuRa und Refugees Welcome ist es für die Bewohner überhaupt schwierig, Anfragen und Probleme an die Verantwortlichen heranzutragen, „da Security und Polizei es ihnen nicht gestatten“.