Asyl-Proteste bei Ankunft in Einsiedel

Erstveröffentlicht: 
06.01.2016

Einsiedel. Nach monatelangen Protesten von Anwohnern sind die ersten Flüchtlinge in die Erstaufnahmeeinrichtung im Chemnitzer Stadtteil Einsiedel eingezogen. Bei der Ankunft der 40 Asylbewerber versuchten einige Unterkunftsgegner gestern vergeblich, die Zufahrt zu dem früheren Pionierlager zu blockieren. Rund 50 Demonstranten harrten stundenlang aus. Auf einem Plakat hieß es unter anderem „Einsiedel sagt Nein“. Die Versammlung löste sich schließlich am späten Nachmittag ohne weitere Vorkommnisse auf. Die Polizei bewertete die Lage als ruhig. Die Einrichtung werde aber in den kommenden Stunden und Tagen aufgrund ihrer „herausragenden Bedeutung“ weiter im Auge behalten, sagte der Einsatzleiter. Gegen die Nutzung des ehemaligen Pionierlagers „Palmiro Togliatti“ in dem Chemnitzer Stadtteil, der überwiegend dörflich geprägt ist, gibt es seit Herbst Proteste. Laut Landesdirektion handelt es sich bei den ersten 40 Bewohnern ausschließlich um Familien mit Kindern aus Syrien und Afghanistan. Alle seien registriert und hätten eine medizinische Erstuntersuchung durchlaufen.