Putins Drohgebärde in Richtung Türkei

Erstveröffentlicht: 
11.12.2015

Der Kreml will in Syrien in aller Härte handeln. Alles, was russische Einheiten oder Infrastrukturen bedroht, soll durch das Militär eliminiert werden. Präsident Wladimir Putin hat sein Militär angewiesen, auf jede Bedrohung russischer Kräfte in Syrien sofort mit Zerstörung zu reagieren. Der russische Stützpunkt in dem Bürgerkriegsland sei mit zusätzlichen Flugzeugen und Luftabwehrwaffen ausgerüstet worden, sagte Putin am Freitag bei einem Treffen mit Generälen.

 

Hintergrund ist der Abschuss einer russischen Militärmaschine durch türkische Kampfjets nahe der Grenze zu Syrien am 24. November. Putin erwähnte die Türkei nicht namentlich, warnte aber generell vor «weiteren Provokationen». Sonst werde sein Militär auf «härteste Weise» antworten.

 

Den russischen Einsatz in Syrien begründete er nochmals damit, dass Russland sich vor den dort aktiven Extremisten schützen müsse. Das Eingreifen habe die Lage in Syrien verändert, fügte Putin hinzu. Russland unterstütze nicht nur die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad, sondern auch Einheiten der gegen Assad rebellierenden Freien Syrischen Armee, die gegen Terroristen in Syrien kämpften. Ihnen gebe man Luftunterstützung, zudem liefere man Waffen, sagte Putin.

 

Das russische Militär fliegt seit Ende September Luftangriffe auf die Terrororganisation Islamischer Staat und andere Assad-Gegner - nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums bis jetzt schon 4000. 8000 «terroristische» Ziele seien zerstört worden.

 

Grosse Aufrüstung

 

Russland hat dieses Jahr 35 neue Interkontinentalraketen angeschafft. Dies sei Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag. In dem Rahmen seien 2015 auch bereits 243 Flugzeuge, 90 Luftabwehrsysteme sowie 1172 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge in Betrieb genommen worden.

 

Die Marine habe in diesem Jahr zwei neue atombetriebene U-Boote mit Interkontinentalraketen bekommen, zudem zwei weitere U-Boote für allgemeine Aufgaben und acht Kriegsschiffe. Eine Serie von Militärübungen habe die Einsatzkraft der Soldaten gestärkt und dazu beigetragen, dass russische Piloten in Syrien erfolgreich Luftangriffe flögen, sagte Schoigu.