Neonazi-Quartett verübt Brandanschlag

Angeklagter: Sven K. (30)
Erstveröffentlicht: 
21.11.2015

Dessau – Sie wollten es den Linken mal so richtig zeigen... Dabei stellte sich das Neonazi-Quartett aus Zörbig so dämlich an, das die Polizei die Brandstifter beim zweiten Versuch noch am Tatort festnehmen konnten. Von T. SCHOLTYSECK

 

Freitag begann vorm Landgericht der Prozess gegen die vier Rechten (25-30). Drei kommen in Handschellen, der Vierte als freier Mann ins Schwurgericht.

 

Staatsanwalt Jörg Blaszyk (51): „Sie schleuderten im April nachts Molotowcocktails auf das Gelände des Alternativen Kulturwerks Bitterfeld (AKW). Ein Wohnwagen ging in Flammen auf.“

 

Deshalb lautet die Anklage: versuchter Mord und besonders schwere Brandstiftung. Der Wohnwagen von Nebenklägerin Johanna M. brannte aus (Schaden: 14 280 Euro). Nur durch Zufall war die junge Frau nicht im Hänger.

Dem Quartett droht lebenslang! Um der Höchststrafe zu entgehen, legt der Hauptangeklagte Sven K. (30) sofort ein Geständnis ab: „Wir haben Scheisse gebaut...“

In der elterlichen Garage bastelten die Rechten nach ein paar Bier Molotowcocktails. Sven K.: „Benzin und Trichter hatten wir aus dem Garten geholt. Das benutze ich sonst für den Rasenmäher.“

Kurz nach Mitternacht schleuderten die Angeklagten die Brandsätze über den Zaun des AKW. Sven K.: „Ich hatte vorsorglich die Kennzeichen von meinem Renault Megan abgeschraubt, damit das Auto nicht erkannt wird.“

Pech nur, dass einer Polizeistreife genau deshalb der Wagen beim zweiten Anschlagsversuch vier Wochen später auffiel.

Bei der Kontrolle bemerkten die Beamten starken Benzingeruch im Renault. Die Handschellen klickten. Prozess wird fortgesetzt.