Fortschritte bei Bekämpfung von Graffiti

Erstveröffentlicht: 
03.11.2015
Laut Polizeichef Merbitz Aufklärungsquote gestiegen

 

VON EVELYN TER VEHN

Überquellende Papierkörbe, Vandalismus oder Müll auf den Grünflächen – Unordnung im Wohnumfeld kann sich auf das Sicherheitsempfinden der Leipziger auswirken. Zu diesem Schluss kam gestern die 33. Sicherheitskonferenz des Kommunalen Präventionsrates. Fortschritte gebe es bei der Bekämpfung von illegalen Graffiti und Farbschmierereien, teilten Polizeipräsident Bernd Merbitz und Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) mit. „Die Erfolge in der Aufklärung solcher Taten sind gestiegen“, so Merbitz. Zu den Fall-Zahlen ließ sich der Polizeichef noch nicht in die Karten schauen. Die Auswertung werde Anfang 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt.

 

Pro Jahr verzeichnete Leipzig in den vergangenen beiden Jahren jeweils rund 2300 Fälle von Sachbeschädigung durch Graffiti. Dass offenbar mehr illegale Sprayer dingfest gemacht werden konnten, schreibt Merbitz auch der „Zentralen Bearbeitung Graffiti“ zu. Schon 2014 konnte das achtköpfige Team die Aufklärungsquote von elf auf 19 Prozent steigern. Außerdem sei das Vertrauen der Bürger in die Behörde gestiegen: „Wir bekommen mittlerweile deutlich mehr Hinweise aus der Bevölkerung.“ Trotz der angespannten Personallage stehe das zentrale Graffiti-Bekämpfungsteam nicht zur Disposition.

 

Nach einem Kurswechsel im Jahr 2013 setzen Polizei und Stadt aber nicht nur auf Repression, sondern auch auf die Förderung legaler Graffiti-Kunst. „Der Verein ‚Urban Souls‘ hat jetzt den Zuschlag erhalten, außerhalb der Verwaltung ein Konzept für legale Projekte zu entwickeln“, so Rosenthal. In dem Zuge soll auch eine Koordinierungsstelle entstehen, die Projekte in der Stadt bündelt.

 

Die Stadt Leipzig gebe selbst jährlich rund 200 000 Euro für die Beseitigung von Graffiti an öffentlichen Gebäuden aus, so Rosenthal. Ziel sei es, innerhalb von 48 Stunden die Schmierereien wieder entfernen zu lassen. Rosenthal appellierte, dass auch Hausbesitzer aktiv werden sollten: Spezielle Unternehmen kümmerten sich für eine Flatrate darum, dass unerwünschte Schriftzüge & Co. umgehend wieder verschwinden. Und sie dokumentieren die Schäden und stellen die Anzeige bei der Polizei.