Autos von Flüchtlingsaktivisten ausgebrannt

Erstveröffentlicht: 
19.09.2015

Neuhardenberg. Zwei Autos von Mitgliedern einer Flüchtlingsinitiative sind am Samstagmorgen in Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) ausgebrannt. Ein danebenstehender Multivan wurde ebenfalls beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung und kann einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht ausschließen, wie sie mitteilte.

 

Eines der beiden Autos und der Multivan sollen nach rbb-Informationen dem Chef der Initiative gehören. Zusammen mit seiner Frau lebt er gegenüber eines Plattenbaus, in dem 260 Flüchtlinge untergebracht sind. Beide hätten in der Nacht Stimmen vor ihrem Haus gehört, aber niemanden gesehen, heißt es in dem Bericht. Die Familie wolle sich aber nicht einschüchtern lassen. In Neuhardenberg gebe es eine aktive rechte Szene.

 

An Haustüren und Laternen in der Umgebung wurden außerdem Aufkleber und Wurfzettel mit der Aufschrift „Flüchtlinge nicht willkommen“ entdeckt, hieß es. Spezialermittler der Kripo haben die Arbeit aufgenommen. Der Sachschaden beträgt nach Polizeiangaben mehr als 30 000 Euro.

 

Landrat Gernot Schmidt verurteilte den mutmaßlichen Übergriff. „Es sind Bürger betroffen, die sich sehr stark für Flüchtlinge engagieren. Ich hoffe, dass die Täter möglichst schnell ermittelt werden“, sagte er dem rbb. (dpa)