Eritrea beschwert sich über Flucht Tausender Bürger

Erstveröffentlicht: 
25.07.2015

Das eritreische Regime hat sich an die UNO gewendet. Der Sicherheitsrat solle «für Gerechtigkeit sorgen».

 

Eritrea ist eines der Hauptherkunftsländer. Das autoritär regierte Eritrea hat sich bei den Vereinten Nationen über die «abscheuliche» Flucht von tausenden seiner Bürger nach Europa beschwert. Der Verlust von Menschenleben, die Entbehrungen der Flüchtlinge und die vergebenen Chancen seien «zu abscheulich», um sie näher zu erläutern.

 

Das erklärte das eritreische Aussenministerium am Samstag. Die Regierung fordere den UNO-Sicherheitsrat daher auf, die Sache zu untersuchen und für «Gerechtigkeit» zu sorgen – auch wenn einige seiner Mitglieder an den «Verbrechen» beteiligt seien.

 

Repressives Regime

 

Eritrea hatte sich 1991 nach einem drei Jahrzehnte dauernden Unabhängigkeitskrieg von Äthiopien losgelöst. Im Juni legte eine UNO-Kommission einen Bericht vor, wonach in dem abgeschotteten Land am Horn von Afrika Folter, Misshandlungen und andere systematische Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind.

 

Machthaber Isaias Afewerki baute demnach in den vergangenen 22 Jahren ein repressives System auf, in dem Menschen willkürlich festgenommen, inhaftiert, gefoltert und getötet werden oder verschwinden.

 

Neben dem Bürgerkriegsland Syrien ist Eritrea eines der Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge, die versuchen, über die gefährliche Mittelmeerroute nach Europa zu gelangen. Dem UNO-Bericht zufolge fliehen jeden Monat 5000 Eritreer ins Ausland – obwohl die Grenze mit Stacheldraht und Minen gesichert ist und Grenzposten angehalten sind, auf Flüchtlinge zu schiessen.