Rechter Hintergrund: Brandanschläge auf Staatsgebäude in Berlin aufgeklärt

Erstveröffentlicht: 
10.07.2015

Die Brandanschlag-Serie der "Deutschen Widerstandsbewegung" ist aufgeklärt. Ein 48-Jähriger, der beim Anschlag auf das Kanzleramt verhaftet wurde, war geständig.

 

Die rechtsextremistische Serie von Brandanschlägen einer „Deutschen Widerstandsbewegung” auf Staats- und Parlamentsgebäude in Berlin ist aufgeklärt.

Der am Donnerstag festgenommene 48-jährige Mann habe die Taten gestanden, sagte Staatsanwaltssprecher Martin Steltner am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Gegen den Mann sei Haftbefehl wegen Brandstiftung in acht Fällen erlassen worden. Frühere Brandanschläge galten der CDU-Zentrale, dem Reichstag, ein Bundestagsgebäude und den Bundespräsidenten-Sitz. Zu größeren Bränden kam es aber nie, auch wurde niemand verletzt.

Der Mann war in der Nacht zu Donnerstag über einen Zaun am Bundeskanzleramt geklettert und hatte einen Molotowcocktail geworfen. Als er mit dem Fahrrad flüchten wollte, wurde er festgenommen.

Am Tatort und in der Wohnung des Mannes wurden Bekennerschreiben der als rechtsextrem eingestuften „Deutschen Widerstandsbewegung” gefunden – wie auch schon an den vorherigen Tatorten. In den mehrseitigen Bekennerschreiben heißt es unter anderem, eine “multikulturelle, multiethnische, multireligiöse und multigeschichtliche Bevölkerungskonstellation” werde “das Land zerrütten, balkanisieren”.

Der letzte Brandanschlag ereignete sich Ende Mai, als ein Molotow-Cocktail auf das Schloss Bellevue flog. Damals wurde ein 50-Jähriger festgenommen, der kurze Zeit später wieder auf freiem Fuß war.