Deutschland, deine Polizei - Ausrüstung, Einheiten und Waffen

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Erstveröffentlicht: 
16.06.2015

Die Polizei - dein Freund un Helfer. Sie ist und um die Uhr erreichbaar, immer für uns da, gibt uns ein Gefühl von Sicherheit. Aber was wissen wir eigentlich über sie? BILD verrät Fakten, die Sie bestimmt noch nicht kennen ...

 

► In Deutschland gibt es rund 265 000 Polizisten. Jeder 305. Deutsche hat diesen Beruf gewählt.

► Zwei Laufbahnen sind möglich: Kripo oder Schutzpolizei. Dann kann man sich spezialisieren. Es gibt mehr als 100 Möglichkeiten (z.B. Wasserschutz, Verkehr, Bereitschaft, Hubschrauberführer).

► Polizisten bekommen noch in der Ausbildung Ausweis und Uniform.

► Hamburg führte 2004 als erstes Bundesland die blaue Uniform ein. Nur die Bayern sind immer noch grün (Umstellung bis spätestens 2016).

► Beamte müssen ihre Sachen selbst in Katalogen oder hauseigenen Kleiderkammern bestellen.

► Jeder Polizist bekommt Kleidungsgeld. Landespolizisten, z.B. in Berlin 150, Bundespolizisten (im gehobenen Dienst) 250 Euro.

► Der Polizei-Stern geht auf die preußische Gendarmerie unter Kaiser Wilhelm II. zurück.

► Der mit Pistole, Handfunkgerät, Reizgas, Taschenlampe und Handfesseln behängte Gürtel wiegt ca. sechs Kilo.

► Die Funkwagen (FuWa) in Baden-Württemberg und NRW haben kein Radio. Pro Auto müssten 5,76 Euro GEZ bezahlt werden.

► Ein Funkwagen in Berlin fährt im Schnitt 35 000, in Bayern 40 000 Kilometer pro Jahr.

► Die bayerische Autobahnpolizei schafft 60 000, die Brandenburger sogar 150 000 km pro Jahr.

► Polizei-Computer verfügen über eine Kindersicherung, die Sex-Seiten sperrt.

► Soziale Netzwerke sind im Dienst verboten.

► Tatort-Bilder müssen von einem speziellen Labor „eingefroren“ (versiegelt) werden, um Fälschungen zu verhindern.

► Bei der Polizei gibt es derzeit 380 Spitzenathleten in 40 Sportarten. Darunter: Kegler, Schwimmer und Kickboxer.

► Polizisten stehen laut Forsa auf Platz 4 (hinter Feuerwehrmännern, Alten- und Krankenpflegern und Ärzten) der angesehensten Berufe.

► Im Schnitt werden 162 Polizisten pro Tag im Dienst angegriffen bzw. beleidigt.

Die Super-Fahrzeuge der Polizei

► Zu Wasser: Die Hamburger Polizei kracht zum Beispiel mit drei je 90 000 Euro teuren Power-Schlauchbooten (135-PS-Außenbordmotor, bis zu 65 km/h) über die Elbe, um Verbrecher zu schnappen.

► Zu Lande: Der Wasserwerfer 10 000 (WaWe 10, 408 PS) wird bei Demos eingesetzt. Er kostet rund eine Million Euro und kann bis zu 10 000 Liter aufnehmen, die mit Reizgas gemischt werden. Aus drei Rohren schießen 3500 Liter Wasser pro Minute bis zu 65 Meter weit. Vollgetankt wiegt er 31 Tonnen.

► In der Luft: 13 der 16 Bundesländer haben ihre eigene Hubschrauberstaffel. Sie nennen sich „Pirol“, „Bussard“, „Phönix“, „Habicht“. Die meisten fliegen den „Eurocopter EC 135“. Er kostet rund sechs Mio. Euro, wiegt 2900 Kilo und fliegt bis zu 635 Kilometer bei einer Maximalgeschwindigkeit von 259 km/h.

 

Die Dienstwaffen

Genau 10 879 Mal mussten deutsche Polizisten 2013 ihre Waffe benutzen. Rund 100 Mal schossen sie dabei auf Menschen.

 

Wie werde ich Polizei-Beamter?

Sportlich, schlau und groß – die Hauptkriterien für den Polizeiberuf. Und doch zählt mehr. Wer Polizist werden will, sollte EU-Bürger sein. Wichtig: keine Vorstrafen! Die Bewerbung ist je nach Bundesland unterschiedlich. Überall muss ein Schreib-, Mathe- und Sporttest bestanden werden. Rainer Wendt (48), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Die Ausbildung dauert zwei bis dreieinhalb Jahre.“

 

SEK: „Alles, was zählt, ist niemals aufgeben“

Sie rücken an, wenn‘s brenzlig wird – das Spezialeinsatzkommando (SEK).

Der Basislehrgang dauert sechs Monate. Auf dem Tagesplan: Extrem-Sport, Schießen, Festnahme-Training und taktisches Vorgehen z.B. bei Geiselnahmen. Außerdem: Mutproben (Kopfüber abseilen aus dem Helikopter).

Ein SEK-Beamter zu BILD: „Alles, was zählt, ist niemals aufgeben.“ Altersgrenze: 45 Jahre.

Je nach Land gibt‘s eine Gefahrenzulage, rund 200 Euro netto/ Monat.

In Berlin gibt es sechs Teams á zehn bis zwölf Leute, die abwechselnd im Schichtdienst arbeiten.

Das MEK (Mobiles Einsatzkommando) ist zivil unterwegs. Hauptaufgabe: Observation – nur in Ausnahmefällen Zugriff.

 

Bei der Bundespolizei allein sind mehr als 600 Hunde im Einsatz.

► Der Mantrailer spürt lebende Personen auf. Erfolgsquote: rund 30 Prozent.

► Der Leichenspürhund kann noch Jahre nach einem Verbrechen Witterung aufnehmen.

► Sprengstoff- und Drogenhunde können je nach Rasse 30 Sprengstoff-, bzw. Drogengerüche aufnehmen. Erfolgsquote: fast 100 Prozent.

► Schutzhunde sind in der Lage, Täter zu fassen.

► Die 214 Polizeipferde sind ausschließlich Wallache, weil sie ausgeglichener sind als Hengste und Stuten. Sie werden im Alter von 3 bis 5 Jahren gekauft.

 

Das kostet eine Uniform:

Das kurze Hemd 14 Euro, das lange 17, die Hose 46, Halbschuhe 76 Euro. Einsatzstiefel ab 300 Euro. Handschuhe mit Schnittschutz ab 30, der Gürtel ab 20 Euro. Das Waffenholster gibt‘s ab 120, ein Extra-Schlüssel für die Handfesseln macht 8 Euro.