"Hört auf mit dem Wahnsinn" - eines der Plakate auf der Demonstration "Stoppt den Krieg! Frieden für Kurdistan!", die am Freitag 09.07. nachmittags in Hamburg von der Kampagne "TATORT Kurdistan" veranstaltet wurde. Es bezog sich auf den umstrittenen Bau des Ilisu-Staudammes im Ostanatolien-Projekt GAP - charakterisiert jedoch gut die Gesamtsituation der Kurd_innen hier wie dort.
Auf dem Hachmannplatz in Hamburg versammelten sich um 17:00 Uhr Menschen
verschiedenster Gruppen, wie z.B. die Linke, ATIF, SOL, Antifa und
Freund_innen des Kurdischen Kulturvereins, sowie Einzelpersonen, um die Verantwortung der deutschen Wirtschaft
und Regierung am Krieg in Kurdistan zu thematisieren. Die etwa 200
Teilnehmer_innen liefen laut und viele Parolen rufend durch die Hamburger
Innenstadt. So blieb es friedlich aber eine kraftvolle Demonstration und
zudem bei schönstem Sonnenwetter - diese sah man auch auf vielen grünen
Fahnen, wie die Öcalan-Fahnen untrennbar ein Symbol für die kurdische
Bewegung.
Die Forderungen richteten sich einerseits auf Frieden und
Demokratisierung in der Türkei, im Iran, Syrien und Irak, andererseits
aber auch gegen die Kriminalisierung der gesamten kurdischen Gemeinde in
der BRD durch das "PKK-Betätigungsverbot" von 1993 und die Listung der
Organisation auf der EU-Terrorliste. Diese Gesetzgebung führt zur rassistischen Stigmatisierung der Kurd_innen in Europa als "Terroristen" und verunmöglicht erste Schritte aus dem Ausland zur Lösung dieses komplexen Konfliktes.
"Hört auf mit dem Wahnsinn!" - das politische Kalkül der Regierungen Europas bei diesem Konflikt scheint jedoch alles andere als Wahnsinn. Handfeste Profitinteressen und geostrategische Überlegungen stehen hier Forderungen der Bevölkerung nach Demokratisierung ung Menschenrechten entgegen. Mehr dazu auf dem Blog der Kampagne "TATORT Kurdistan" ( http://tatort-kurdistan.blog.de ).
Interessierte Gruppen und Unterstützer_innen sind willkommen!
Kampagne TATORT Kurdistan
Blog: http://tatort-kurdistan.blog.de
Mail: tatort_kurdistan [bei] aktivix.org
Einige Transparente und Plakate: